Da ich selbst nicht aktiv sprechen kann, nutze ich eine Sprach-App auf meinem iPhone und iPad, um mich mitzuteilen. Ohne diese Technologie wäre mein Alltag deutlich eingeschränkter. Sie gibt mir die Möglichkeit, mich auszudrücken, zu schreiben und zu diskutieren – kurz gesagt, sie ermöglicht mir die Teilhabe.
Und genau darum geht es in diesem Beitrag. Denn digitale Barrierefreiheit ist keine Frage des Luxus, sondern eine Frage der Lebensqualität.
Was sind eigentlich Assistiv-Technologien?
Der Begriff klingt technischer, als er ist. Damit sind alle Geräte, Programme oder Funktionen gemeint, die Menschen dabei helfen, besser mit digitaler Technik umzugehen – egal, ob sie eine Behinderung haben oder nicht. Dazu zählen beispielsweise Bildschirmlese-Software, Sprachsteuerungen wie „Hey Siri“ oder „Hey Google“, Braillezeilen oder Apps, die Texte automatisch vorlesen.
Kurz gesagt: Technik, die Barrieren abbaut, statt neue zu schaffen.
Sprache statt Tippen – wenn Worte zum Werkzeug werden
Für mich ist Sprache digital. Während viele Menschen heute Nachrichten diktieren oder das Smart Home mit ihrer Stimme steuern, mache ich es umgekehrt: Ich lasse Technik für mich sprechen.
Apps wie Proloquo4Text oder Text-to-Speech geben Menschen ohne Lautsprache eine Stimme. Programme wie Dragon NaturallySpeaking, die Spracherkennung in Windows 11 oder die Diktierfunktion auf Smartphones helfen wiederum vielen anderen, die Hände frei zu haben oder trotz Einschränkungen produktiv zu bleiben.
Diese Technologien zeigen: Sprache ist mehr als Laut, sie ist Kommunikation in jeder Form.
Sehen mit den Ohren – barrierefreie Navigation
Für blinde oder sehbehinderte Nutzer:innen sind Screenreader wie JAWS, NVDA oder VoiceOver auf Apple-Geräten unverzichtbar. Diese Programme lesen nicht nur Text vor, sondern übersetzen Webseiten auch in logische Strukturen.
Apps wie „Be My Eyes” oder „Seeing AI” nutzen künstliche Intelligenz, um Objekte zu erkennen oder Texte aus Bildern vorzulesen. Solche Tools eröffnen buchstäblich neue Welten und zeigen, dass KI nicht nur ein Trend ist, sondern auch echte Inklusion fördern kann.
Barrierefreiheit beginnt beim Design
So beeindruckend einzelne Technologien auch sein mögen – echte Inklusion entsteht erst, wenn Barrierefreiheit von Anfang an berücksichtigt wird.
Blogs oder Webseiten mit klarer Struktur, ausreichendem Kontrast und richtiger Beschriftung sind keine Luxuslösung, sondern eine Grundvoraussetzung. Viele Entwickler:innen wissen gar nicht, dass sie durch einfache Maßnahmen wie Alt-Texte, eine sinnvolle Tastaturnavigation oder Untertitel riesige Unterschiede machen können.
Kleine Helfer, große Wirkung
Neben den großen Programmen gibt es viele kleine Tools, die den digitalen Alltag erleichtern:
- Farbanpassungs-Apps für Menschen mit Sehschwäche
- Tastaturanpassungen und alternative Eingabemethoden für motorisch eingeschränkte Nutzer:innen
- Live-Untertitel und Transkriptionen für Gehörlose oder Schwerhörige, beispielsweise in Zoom, Teams oder YouTube
- KI-basierte Texterkennung (OCR), um Dokumente oder Fotos zugänglich zu machen
Manchmal ist es nicht die große Innovation, die hilft, sondern die bewusste Nutzung der bereits vorhandenen Funktionen.
Fazit: Assistive Technik ist kein Sonderfall, sondern Zukunft
Assistive Technologien sind längst keine Nischenprodukte mehr. Sie ebnen den Weg für eine inklusive, digitale Gesellschaft. Je mehr Barrierefreiheit als Standard betrachtet wird – in Software, auf Blogs und Webseiten sowie in der Politik –, desto mehr Menschen profitieren davon. Denn seien wir ehrlich: Letztendlich macht Barrierefreiheit das Leben für alle leichter.
Persönliche Abschlussnote
Für mich ist meine Sprach-App weit mehr als nur ein Werkzeug – sie bedeutet Freiheit. Sie ermöglicht es mir, zu schreiben, zu diskutieren, mitzumachen und mich mitzuteilen, genau wie jede andere Person auch. Und das zeigt: Assistive Technologien sind nicht „nur“ Hilfsmittel, sondern der Schlüssel zu Teilhabe, Selbstbestimmung und einem Alltag ohne Barrieren.
Grüße, Lorenzo
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Danke für diesen sehr interessanten Einblick. Da sieht man auch welche positiven Seiten Technik und Digitalisierung haben kann. Wenn sie hilfreich ist, finde ich es gut 🙏 LG Edeline
Vielen Dank, Edeline! 🙏
Genau das wollte ich zeigen: dass Technik und Digitalisierung nicht nur praktisch, sondern auch befreiend sein können. Es freut mich sehr, dass der Beitrag für dich interessant war! 🙂
Liebe Grüße, Lorenzo
Lieber Lorenzo,
Herzlichen Dank für diesen Einblick. Und wieder ein Beweis, dass digitale Technik doch oft sich ihre guten Seiten hat.
Herzliche Grüße
Jürgen
Vielen Dank, Jürgen! 😊
Ja, genau das wollte ich zeigen: dass Technik, richtig eingesetzt, Türen öffnen kann. Ich freue mich, dass dir der Beitrag gefallen hat.
Herzliche Grüße, Lorenzo
Hi Lorenzo, mir kam gleich in den Sinn wie schade es doch ist, dass die digitale Technik von manchen Personen so verteufelt wird, wo sie doch so viele gute, nützliche und wertvolle Seiten hat. Und gerade, wenn sie Menschen die Teilhabe ermöglichen, an was auch immer, ist das ein Riesengewinn.
Du hast das hier gut erklärt und mir war das bisher auch gar nicht so bewusst.
Vor kurzem hat der Influencer Levi Penell in der Sendung „Hart aber Fair“ gefordert, dass für Menschen ab 60 ein Internetverbot herrschen sollte, weil sie zuviel davor sitzen und das ihre Gesundheit gefährdet. Aber wenn ein Mensch alleine ist, ist das Internet vielleicht die einzige Möglichkeit in Kontakt zu kommen. Was ist gesünder? Alleinesein oder vor dem internet sitzen und mit Menschen zu chatten? Guter Post, danke!
Danke, Marina! 😊
Genau das ist der Punkt: Digitalisierung ist kein Feind, sondern ein Werkzeug. Es kommt darauf an, wie man es nutzt.
Die Idee eines Internetverbots ab 60 zeigt leider, wie schnell man an den Menschen vorbeiredet, anstatt über die Chancen zu sprechen, die das Internet bietet. Für viele bedeutet das Internet Gemeinschaft, Austausch und Selbstbestimmung.
Freut mich sehr, dass dir der Beitrag gefallen hat!
Liebe Grüße, Lorenzo