Warum Blogs trotz KI nicht tot sind

„Blogs sind tot, KI hat sie ersetzt.“ – Diesen Satz höre ich immer öfter. Und tatsächlich hat sich etwas verändert:

Seit Suchmaschinen KI-Zusammenfassungen anzeigen, haben viele Blogs deutlich weniger Besucher:innen. Auch bei mir ist das so. Viele lesen nur noch die Zusammenfassung – kurz, schnell, praktisch. Für uns Blogger:innen ist das natürlich frustrierend, denn in jedem Beitrag stecken Zeit, Gedanken und Herzblut.

Trotzdem bin ich überzeugt: Blogs sind nicht tot. Sie befinden sich im Wandel und sind vielleicht sogar auf dem Weg zurück zu ihrer eigentlichen Stärke.

Symbolbild: Blog

1. Schreiben bleibt ein menschlicher Akt

Eine KI kann zwar Inhalte zusammenfassen, aber sie kann nichts fühlen. Sie kann zwar Text generieren, aber keine Haltung einnehmen. Beim Bloggen geht es darum, Gedanken zu teilen – mit all den Emotionen, Zweifeln, Erfahrungen und Eigenheiten, die dazugehören. Das ist keine automatisierte Produktion, sondern echte Kommunikation. Genau das fehlt KI-Texten – und genau das suchen Menschen immer noch.

2. Weniger Klicks – aber mehr Echtheit

Natürlich sehe ich auch die sinkenden Besucherzahlen. Das ist besonders schade, wenn man lange daran gearbeitet hat, regelmäßig schreibt und sich Mühe gibt. Aber vielleicht ist das gar nicht das Ende, sondern der Beginn einer ruhigeren, ehrlicheren Phase des Bloggens. Weniger Zufallsklicks, dafür mehr echte Leser:innen, die bewusst vorbeikommen, weil sie dich schätzen. Das ist wertvoller als jede KI-Zusammenfassung in der Google-Box.

3. Die Blogger:innen-Community lebt

Ich finde es spannend, dass gerade jetzt wieder mehr Blogs entstehen. Marcel Weiß hat Anfang 2024 darüber geschrieben und ich kann das nur bestätigen. Es fühlt sich lebendiger an. Man spürt wieder Austausch, Verlinkungen und Diskussionen – so wie früher, als Blogs noch kleine digitale Wohnzimmer waren. Vielleicht haben wir einfach wieder Lust, miteinander zu schreiben, statt nur in Feeds zu scrollen.

4. Hobby-Blogs haben ihre eigene Freiheit

Ich blogge nicht fürs Geld. „Lorenzos Welt” ist mein Hobby – und das ist ein Vorteil. Ich muss mich nicht für meine Klickzahlen rechtfertigen und keine bestimmten Strategien verfolgen. Ich schreibe, was mir Spaß macht, was mich bewegt oder aufregt. Gerade das unterscheidet Blogs von professionellen Medien oder automatisierten Inhalten. Sie dürfen spontan, subjektiv und unperfekt sein. Und genau das ist ihre Seele.

5. KI kann helfen, aber nicht fühlen

Klar, KI kann ein praktisches Werkzeug sein, etwa zur Strukturierung, zur Inspiration oder für Faktenchecks. Aber sie kann kein Herz ersetzen, keine Meinung, kein „Ich“. KI kann nicht widersprechen, nicht zweifeln, nicht staunen. Solange wir aus Freude schreiben, bleibt Bloggen ein zutiefst menschlicher Akt – und das wird keine Maschine übernehmen.

Fazit

Ja, es kommen weniger Besucher:innen. Ja, die KI-Zusammenfassungen sind eine Herausforderung. Aber Blogs sind noch lange nicht tot. Sie sind ehrlicher, persönlicher und vielleicht sogar wichtiger geworden.

Solange es Menschen gibt, die aus Freude, Neugier oder einfach, um etwas loszuwerden, schreiben wollen, wird es Blogs geben.

KI kann vieles. Aber sie kann nicht du sein.

Lorenzo

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