Heute vor 80 Jahren wurde der Film „Der große Diktator“ von Charlie Chaplin in New York uraufgeführt. Ein toller Film, der sich satirisch mit Adolf Hitler und dem Nationalsozialismus beschäftigt und ihn und seine größenwahnsinnige Bewegung lächerlich machte.
Im Film geht es um den Diktator Anton Hynkel und den jüdischen Friseur Charlie. Hynkel hat das fiktive Land Tomanien in einen Polizeistaat mit Konzentrationslagern und Ghettos verwandelt und terrorisiert mit seinen Leuten die Ghetto-Bewohner. Charlie sieht Hynkel verdammt ähnlich und das führt zu überraschenden Ereignissen.
In den letzten Tagen des ersten Weltkrieges hatte Charlie zwar dem Piloten Schultz das Leben gerettet, aber er wurde bei einem Flugabsturz schwer verletzt und verliert sein Gedächtnis. Er lag jahrenlang im Krankenhaus. Dann kommt er in ein Ghetto, arbeitet wieder als Friseur und verliebt sich in die Wäscherin Hannah. Als Hynkels Stumtruppen Charlie wegen seines Widerstands gerade ermorden möchten, kommt Schultz zufällig vorbei und erkennt seinen Lebensretter wieder. Schultz, mittlerweile der Sturmtruppen-Kommandeur, verhindert die Ermordung von Charlie und weiteren Terror im Ghetto.
Der Diktator Hynkel bekommt währenddessen Probleme. Er braucht Waffen für einen geplanten Überfall auf das Nachbarland Osterlitsch, aber er hat kein Geld dafür. Also, Hynkel möchte deswegen die Juden wieder besser behandeln und sich so bei dem jüdischen Bankier Epstein beliebt machen, um einen Kredit für die Waffen zu bekommen. Jedoch als Epstein nicht bereit war, Hynkel den Kredit zu geben, terrorisiert der Diktator die Juden wieder. Als Schultz dagegen ist, wird er daraufhin verhaftet und in ein KZ transportiert. Schultz kann aber aus dem KZ wieder ausbrechen und bei Charlie im Ghetto untertauchen. Hynkel plant zwischenzeitlich ein Bündnis mit dem Diktator Napoloni von Bakteria, damit der ihm im Falle der Besetzung Osterlitschs keine Schwierigkeiten macht.
Die Ghetto-Bewohner wollen, angeführt von Schultz, ein Attentat auf Hynkel wagen. Aber Hannah meint dann, dass Freiheit nicht durch Gegengewalt durchgesetzt werden kann. Und keiner ist außerdem bereit, sich beim Sprengstoffanschlag auf Hynkels Palast zu opfern. Charlie und Schultz werden bei einer Razzia gefunden und in ein KZ an der Grenze zu Osterlitsch gebracht. Die beidem können fliehen und tragen Uniformen. Wegen der Ähnlichkeit zwischen Charlie und Hynkel kommt es zu einer Verwechslung. Hynkel ist in der Nähe allein auf Entenjagd, um damit den geplanten Überfall auf Osterlitsch zu kaschieren. Er wird als der gesuchte Charlie verhaftet. Und Charlie hält nach dem Einmarsch in Osterlitsch dort eine Rede für Menschlichkeit, Gerechtigkeit und Weltfrieden, die den Film berühmt machte. Kein Wort davon ist zu verstehen, aber vorgetragen ist sie im originalen Tonfall von Adolf Hitler.
Der Film ist der erste echte Tonfilm von Charlie Chaplin. Hynkel ist eine überspitzte Antwort auf Hitler und den Nationalsozialismus. Chaplin spielte nicht nur die beiden Hauptrollen, sondern er schrieb auch noch das Drehbuch, führte Regie und beteiligte sich an der Filmmusik. „Der große Diktator“ war für Chaplin finanziell sehr lohnend. Der Film wurde in Frankreich am 4. April 1945, in Italien 1946, bei uns in Deutschland erst 1958, in Spanien sogar erst 1976 (nach Francos Tod) und in der DDR schließlich 1980 uraufgeführt.
Ich finde den Film so toll, weil er Hitler und die Nazis als verrückt und gefährlich darstellt, als sie gerade Polen und Frankreich überfallen hatten.
Lorenzo