Gestern Abend (27.07.2025) im EM-Finale in Basel standen sich England und Spanien gegenüber – ein Duell, das bereits im WM-Finale 2023 ausgetragen wurde und nun bei der EM erneut für Spannung sorgte. Das stimmte wohl auch, auch wenn ich das Finale nur teilweise per Sportschau-Liveticker verfolgen konnte. Deshalb konnte ich die Spannung nicht so mitbekommen. Meine Eltern und ich hatten noch ein volles Haus wegen des Geburtstags meines Vaters am Freitag beziehungsweise wegen des Essens bei meiner Tante.
Die Spanierinnen gingen durch Mariona Caldentey in der 25. Minute in Führung. Die Engländerinnen antworteten im zweiten Durchgang: Alessia Russo machte nach einem Zuspiel von Chloe Kelly das 1:1 (57. Minute). Trotz des dominierenden Ballbesitzes Spaniens blieb es nach 120 Minuten beim 1:1, somit folgte erstmals seit 1984 ein UEFA-Finale im Elfmeterschießen.
Elfmeterschießen – Die große Glückssache
Elfmeterschießen hat bekanntlich mit Glück zu tun – und dieses Finale war da keine Ausnahme:
- England verwandelte mit 3:1 und sicherte sich so den Titel. Die Nervosität war spürbar, denn jeder Schuss konnte danebengehen.
- Hannah Hampton, Englands Torhüterin, wurde zur Matchwinnerin: Sie hielt zwei Elfmeter und wurde zur „Player of the Match“ gekürt. Glück und eine starke persönliche Leistung haben den Unterschied gemacht.
- Chloe Kelly, die Ersatzspielerin, trat zum letzten Elfmeter an und verwandelte eiskalt – es war ihr zweiter entscheidender Elfer nach 2022, ein typischer Moment für eine dramatische Finalsituation.
Meiner Meinung nach
- Die englische Frauen-Nationalmannschaft hat sich meiner Meinung nach durchs Turnier gemogelt. Im Vergleich zu Spanien und anderen Nationalmannschaften wirkten sie weniger überzeugend. Ihr Spiel war von Kontern, Standardsituationen und psychologischen Finten geprägt. Oft reagierten sie mühsam auf Rückstände und spielten zäh, aber selten dominant.
- Spanien dominierte weite Phasen des Spiels, hatte mehr Ballbesitz und mehr Torversuche. Doch im entscheidenden Moment fehlte das nötige Quäntchen Glück und Effizienz.
- Ein Elfmeterschießen ist eben hauptsächlich eine Glückssache, erst recht, wenn es so eng hergeht wie dieses. Wegen all dem war ich für die Spanierinnen.
Stimmen nach dem Finale
- Montse Tomé, Trainerin der spanischen Frauenfußballnationalmannschaft: Sie betonte, dass ihre Spielerinnen ein überlegenes Spiel gezeigt habe und „verdient mehr“ hätte. Doch im Fußball gewinnt nicht immer die bessere Mannschaft.
- Die spanische Starspielerin Aitana Bonmatí war tief getroffen nach dem verlorenen Finale und ihrem verschossenen Elfmeter. Sie entschuldigte sich bei den Fans und versprach: „Wir werden zurückkommen.“
Persönlicher Kommentar
Spanien spielte über weite Strecken überzeugend, kreativ und souverän. England setzte weniger auf Schönheit, dafür aber auf Willensstärke, Struktur und mentale Härte – und hatte dabei auch ein Quäntchen Glück. Trotz der Finalniederlage war das Turnier für Spanien insgesamt klasse, und die Spanierinnen haben ihre Qualität bewiesen.
Fazit
Es war ein spannendes Finale, das durch das Elfmeterschießen entschieden wurde – weniger durch das Spielniveau als durch die mentale Stärke im Duell vom Punkt. Und ja, wer beim Elfmeterschießen gewinnt, braucht eben auch das berühmte Glück. Aber man sollte sich davon nicht täuschen lassen.
- England hat den EM-Titel erfolgreich verteidigt und ist damit das erste englische Team (Männer oder Frauen), das ein großes EM-Turnier auswärts gewinnt.
- Spanien bleibt nach wie vor eine absolute Weltklassemannschaft.
Grüße, Lorenzo
PS: Du darfst diesen Blogbeitrag hier mit den nachfolgenden Buttons gerne teilen: