Ich war nie ein echter Ozzy-Osbourne-Fan – zumindest nicht im klassischen Sinn. Ich habe mir keine Poster von ihm an die Wand gehängt, war auf keinem seiner Konzerte und habe seine Reality-Show nie verfolgt. Aber wenn ich ehrlich bin, war seine Musik immer da. Sie hat mich auch gepackt, wenn ich sie im Radio oder Fernsehen gehört beziehungsweise gesehen habe.
Sei es die düstere Wucht von Black Sabbath, die sich mit „Paranoid“, „Iron Man“ oder „War Pigs“ unauslöschlich ins kollektive Rock-Gedächtnis eingebrannt hat, oder die Solo-Hits wie „Crazy Train“ oder „Mr. Crowley“, die irgendwo zwischen Wahnsinn und Genie schwebten – Ozzy war eine dieser Stimmen, die man nicht vergisst. Dieses leicht näselnde, halb dämonische, halb tragische Timbre war unverkennbar und unverwechselbar.
Jetzt ist er gegangen. Und obwohl ich nie im klassischen Sinne Fan war, trifft mich das natürlich auch. 😢 Ozzy war eine dieser Figuren, die so „larger than life“ wirkten, dass man sich kaum vorstellen konnte, sie könnten je wirklich von dieser Welt verschwinden. Er war der „Prince of Darkness“ – ein Titel, der gleichermaßen ironisch wie ernst gemeint war. Der Exzentriker mit der Fledermaus, der drogenverwüstete Rockstar, der Familienvater, der Showstar, der Überlebende.
Und Überleben war vielleicht sein größtes Talent. Nicht nur, weil er Dinge überlebt hat, die andere längst ins Grab gebracht hätten. Sondern auch, weil er immer wieder aufgestanden ist – mit einer neuen Platte, einer neuen Tour, einem neuen Gesichtsausdruck zwischen Wahnsinn und Weisheit.
Seine Musik – ja, die mochte ich. Nicht alles, aber vieles. Sie war düster, kantig und manchmal völlig übertrieben – und genau deswegen ehrlich. Er hat nie versucht, jemand anderes zu sein. Ozzy war Ozzy. Ein Original in einer Welt voller Kopien.
Jetzt bleibt seine Musik. Und mit ihr das Gefühl, dass eine Ära zu Ende gegangen ist, die wir nie ganz verstanden haben, die uns aber dennoch geprägt hat.
Mach’s gut, Ozzy. Danke für die Riffs, die Rebellion und den Soundtrack zu vielen dunklen, aber auch überraschend hellen Momenten. 🤘
Lorenzo
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mich hat die Nachricht auch sehr getroffen
Ja, Joni, das kann ich gut verstehen. Ozzy war schon ein guter Musiker!
Mir geht’s wie dir. Fan war ich nie, aber einige Lieder trotzdem irgendwie immer da. Mich hat die Nachricht auch ziemlich erwischt.
Ja, Sandra, das glaube ich dir sofort. Ozzy war in der Tat ein großartiger Musiker.
Ich habe ihn tatsächlich mal in Wacken gesehen, da war er schon älter. Irgendwann war er für eine Weile weg, stattdessen gab es ein seeeeeehr langes Gitarrensolo, dann ein Schlagzeugsolo und dann kam er zurück. Er hat aber eine richtig beeindruckende Show abgeliefert und es war zu merken, wie sehr er das Auftreten geliebt hat. Seine Musik an sich hat mich sehr abgeholt, so intensiv und direkt 🙂
Dafür, wie er gelebt hat, ist er echt ganz schön alt geworden. Hoffentlich hatte er jetzt eine gute Reise.
Liebe Grüße
Angela