Gedanken zur Zukunft

Am Wochenende hatte ich wieder mal eindeutig zu viel Zeit um über meine bzw. die Zukunft der Welt nachzudenken. Das passiert mir ja öfters, wenn ich alleine zuhause bin. Und an diesem Wochenende war es auch noch sehr heiß. Deswegen ging ich nicht groß raus. Somit kam ich fast automatisch ins Grübeln und fragte mich, ob ich mit meinem Leben eigentlich zufrieden bin, wann mein Glück in der Liebe kommt oder was Glück genau ist. Das alles ist natürlich nicht leicht zu beantworten, aber wenn ich Liebesfilme sehe, wäre ich gerne oft der Mann. In den letzten zwei Tagen sah ich schon einige Liebesfilme. Dieses Glück würde ich auch mal haben. Ich bin ja nicht nur behindert, sondern auch ein Mann.

Symbolbild: Liebe

Auch ich habe Gefühle, Bedürfnisse und Sehnsüchte nach Liebe, körperlicher Nähe, Sex und Zärtlichkeit wie ein „normaler“ Mann eben. Aber meine Behinderung ist oft ein Hindernis. Es ist ja nicht so, dass ich meine Behinderung nicht akzeptiere, aber manchmal würde ich echt gerne laut schreien können: „Hallo, ich bin auch ein Mann und nicht der behinderte Kasper. Verflucht nochmal“.

Dabei muss ich als Typ selbstverständlich nicht allen gefallen. Das will ich auch nicht, aber es wäre schön, wenn ich wenigstens bei ein paar Menschen eine reelle Chance auf ein Kennenlernen bzw. eine Liebe hätte. Ich erwarte dabei nichts Großes. Wenn es dann passt, ist gut und wenn es nicht passt, ist es dann eben so. Aber dieses Gleich-Abblocken oft ist absolut schrecklich.

Dies gilt übrigens auch für meine Jobsuche. Da wird ebenfalls oft gleich abgeblockt oder gar nicht einmal geantwortet. Sowas ist heutzutage zwar so üblich, aber das ist eine richtige Unart, auf die ich eigentlich keine Lust mehr habe. Genauso schlimm empfinde ich dieses Denken: Wenn man keinen Job oder wenig Geld hat, zählt man nicht in der Gesellschaft. Aber wer mit einem fetten Job und viel Geld um die Ecke kommt, wird dementsprechend hofiert. Echt dumm das Denken!

Auch sehr dumm ist es, wie wir Menschen die Welt mit zusehendem Auge wirklich an die Wand fahren. Das macht mich wütend und traurig und macht mir Sorgen. Wir radikalisieren uns anstatt dessen lieber immer weiter und entfernen uns somit noch mehr voneinander. Aber was uns die Radikalisierung bringt, wissen wir eigentlich schon lange. Überhaupt nichts! Wir sollten endlich aufwachen und die Welt gemeinsam retten, wie weit es noch geht. Es gibt ja nur die eine Erde. Aber ich sehe ehrlich gesagt ziemlich schwarz. Denn wir haben leider zu viele verbohrte Menschen auf der Welts, die glauben, dass eine, eine radikalisierte Welt besser wäre und den Klimawandel nicht ernst nehmen bzw. sogar ganz leugnen. Jedoch kämpfe ich trotz allem weiter wie viele auch.

Lorenzo

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6 Kommentare

  1. Hallo lieber Lorenzo,

    ich komme über eine Blogger-Gruppe bei Facebook hier. Meine Name ist Johannes und ich freue mich wirklich sehr, hier und bei dir zu sein.

    Dein Text und deine Gedanken berühren mich sehr. Du schreibst über zwei sehr bewegende Dinge, nämlich einmal, über den Zustand unserer Welt und dann über deinen eigenen.

    Was die Welt betrifft, so gebe ich dir in allen Punkten recht. Wir haben uns verändert, die sozialen Medien haben uns verändert. Wir haben gelernt, alles und jedes zu kommentieren, auch wenn wir einfach mal nur unsere Klappe halten sollten! Wie war das noch? Wenn du nichts Gutes zu sagen hast, dann schweig lieber! Richtig so!

    Ja und zu dir? Du verknüpfst deine Situation unheimlich dicht und eng mit deiner Behinderung. Es haben aber auch gesunde Menschen die gleichen Probleme und Sorge. Sie werden abgelehnt, weil sie dick, zu groß, zu fremd, zu kompliziert, zu laut oder was auch immer sind. Und jeder Mensch, der sich nach Liebe, Berührung und Nähe sehnt, darf auch mal laut aufschreien und sagen: „Hey Welt, wo verdammt bist du? Hast du mich vergessen? Ich bin auch noch da!“

    Zuletzt: Ich habe dein „Über mich“ gelesen und weißt du was, du bist viel mehr als nur irgendeine doofe Krankheit. Du kannst so stolz auf dich sein, als Mensch, als eigener Charakter. Lass doch die anderen an dir zweifeln. So lange du an dich glaubst, so lange ist alles gut!

    Ich grüße dich herzlich und ganz lieb!

    1. Hallo Johannes,

      erstmal ein dickes Dankeschön für deinen netten Kommentar. Über ihn freue ich mich sehr!

      Und ja, ich weiß auch, dass einige Menschen diese Probleme gleichfalls haben. Deshalb dürfen sie natürlich ebenfalls laut aufschreiben, wenn sie das Bedürfnis haben. Mir tut es auch leid. Aber bei mir hängt es doch schon sehr eng mit meiner Behinderung zusammen. So sind meine Erfahrungen auf jeden Fall bisher. Ich möchte dir aber für deine aufmunternden Worte danken. Sie tun verdammt gut.

      Auch danke für dein Beipflichten bei meiner Welt-Sichtweise. Ich bin echt froh, dass es noch einige wie dich gibt.

      Lorenzo

  2. Super Post Lorezo – einfach ehrlich! Hebt sich von dem ganzen Ich-weiß-was-gut-für-Dich-ist-Getue (5 Dinge die du befolgen solltest, wenn Du xxx) ab. Das geht mir immer mehr auf den Kecks, vor allem weil es den Eindruck erweckt, jeder ist seines Glückes Schmied, man muss halt das richtige tun, die Ratschläge befolgen, etc. (ich hab‘ nichts gegen ’nen guten Tipp). Ich weiß das ist kein Trost Lorenzo, aber wenn ich auf deinem Blog lese, dann stelle ich fest, dass dein Leben super interessant ist und viele sich so ein abwechslungsreiches Leben wünschen würden… Klar, der Wunsch nach Liebe bleibt dennoch und ist durch nichts zu ersetzen. Ich wünsche dir von Herzen, dass du findest wonach du suchst…
    Und was das Klima betrifft: Solange ein paar VIPs mit ihren Privatjets über die Wolken düsen und die Luft verpesten dürfen, ist noch kein echter Anfang mit der Klimaneutralität gemacht. Und der Otto-Normalverbraucher fragt sich, warum er klimaneutral leben soll, wenn eine elitäre Gruppe von Menschen mit einem einzigen Flug mehr Dreck in die Luft bläst als Otto-Normalverbraucher in einem Jahr…

    1. Hallo Marina,

      vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Ich freue mich darüber sehr.

      Ja, dieses Getue nervt mich auch. Genauso die ganzen tollen Ratschläge sind oft für die Tonne. Sie helfen nicht. Aber stimmt, ich habe ein abwechslungsreiches Leben. Nur abends fühle ich mich manchmal einsam. Das ist nicht einfach. Ich hoffe auch, dass es irgendwann mal ändert.

      Mit den Privatjet hast du wahrscheinlich Recht, aber ich denke, dass wir alle müssen irgendwo ernsthaft anfangen oder? Wenn wir Otto-Normalverbraucher es machen würden, wäre es schon mal hilfreich. Meinst du nicht, Marina?

      Lorenzo

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