Selbstverständlich, aber…

Selbstverständlich machen mir die Toten in Gaza und im Iran ebenfalls traurig. Darüber habe ich hier auf meinem Blog auch schon geschrieben. Genauso wie über meine Angst vor rechten Vollhonks und die entsprechende Bedrohung für eine offene Gesellschaft, für Menschen mit Behinderungen, queere Menschen, Migrant:innen und andere Minderheiten. Aber ich kann und möchte nicht andauernd darüber schreiben, sondern auch über andere Dinge. Sonst wird es schnell zu einseitig und ich möchte auch über etwas Schönes oder Interessantes schreiben. Und dafür muss ich mich wirklich nicht rechtfertigen.

Die Lage in der Welt ist natürlich absolut ernst, schrecklich und traurig. Das muss auch thematisiert werden. Aber muss man das immer tun? Wenn es nach einem Leser von mir geht, dann schon. Er schrieb mir nämlich einen Kommentar unter meinen Nachruf zum Tod von Diogo Jota: „Machen dich die Toten in Gaza und im Iran auch so traurig? Ja? Wieso liest man nichts darüber? Deine Angst vor der braunen Flut ist auch wie weggeblasen – Brot und Spiele stehen wieder auf der Tagesordnung…”

Und das möchte ich so nicht stehen lassen. Der Kommentar hat mich nämlich geärgert. Als ob ich nur noch über „Brot und Spiele“ schreiben würde! Das stimmt überhaupt nicht. Natürlich habe ich in der letzten Zeit wenig über die Lage in der Welt geschrieben, aber wer meinen Blog etwas näher verfolgt, weiß, dass ich auch darüber schreibe und das werde ich auch in Zukunft tun, aber eben nicht ständig.

Lorenzo

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