WordPress im (Blog-)Alltag: Warum ich wieder beim klassischen Theme geblieben bin

Manchmal muss man ein kleines Experiment wagen, um zu merken, dass das Altbewährte gar nicht so schlecht ist. Genau das ist ja mir vor einiger Zeit mit meinem Blog passiert. Aus Neugierde habe ich ein neues, modernes WordPress-Theme ausprobiert und festgestellt, dass ich mich mit dem klassischen Theme doch wohler fühle. Ein Theme bezeichnet übrigens die grafische Gestaltung eines Blogs oder einer Webseite – nur zur Erklärung.

Symbolbild: Blog

Warum ich überhaupt wechseln wollte

Neue Themes versprechen auf den ersten Blick eine Menge: einen frischen Look, bessere Anpassungsmöglichkeiten und oft auch eine optimierte Zusammenarbeit mit dem Gutenberg-Editor. Ich wollte herausfinden, ob mein Blog davon profitieren könnte, beispielsweise durch eine modernere Darstellung, mehr Gestaltungsspielraum oder eine höhere Nutzerfreundlichkeit.

Die Herausforderungen

Schon nach kurzer Zeit habe ich gemerkt, dass den schönen Versprechen Haken anhaften.

  • Technik: Das Theme hat für zusätzliche Ladezeit gesorgt und manche Anpassungen waren komplizierter als gedacht.
  • Alltag: Anstatt mich aufs Schreiben zu konzentrieren, habe ich plötzlich viel Zeit damit verbracht, Kleinigkeiten im Design zu justieren. Auch die Pflege und die ständigen Updates fühlten sich eher wie Ballast an.
  • Barrierefreiheit: Für mich ein wichtiger Punkt – viele moderne Themes sehen zwar schick aus, sind aber nicht besonders barrierearm. Lesbarkeit und einfache Bedienung haben oft das Nachsehen.
  • Block-Themes: Ich finde, dass Full Site Editing (FSE) noch zu kompliziert ist. Natürlich bietet es viel Freiheit, aber im Alltag als Blogger fühlt es sich für mich eher wie ein Baukasten mit Stolperfallen an. Anstatt mich auf meine Inhalte zu konzentrieren, müsste ich mich erst lange mit den Möglichkeiten und Einstellungen beschäftigen.

Ein kurzer Vergleich – Klassisches Theme gegen Block-Theme

KriteriumKlassisches ThemeBlock-Theme (Full Site Editing)
EinfachheitKlar strukturiert, schnell eingerichtetSehr flexibel, aber oft unübersichtlich und komplex
AnpassungVor allem über Customizer und CSSDirekt im Editor, jede Seite und jedes Template anpassbar
LernkurveFlach – du kannst sofort loslegenSteil – vieles muss erst ausprobiert und verstanden werden
BarrierefreiheitHängt vom Theme ab, oft solideNoch nicht immer ausgereift, zusätzliche Arbeit nötig
AlltagstauglichkeitStabil, verlässlich, wenig WartungViele Optionen, aber oft zeitaufwendiger im Umgang
ZielgruppeBlogger:innen, die schreiben wollen und Wert auf Klarheit legenNutzer:innen, die gern „basteln“ und jedes Detail selbst gestalten möchten

Der Schritt zurück

Ich habe mich also entschieden: Zurück zum klassischen Theme. Das fühlt sich richtig gut an. Es ist stabil, übersichtlich und auf das Wesentliche reduziert. Meine Texte stehen im Vordergrund, nicht das Design. Außerdem funktioniert die Kombination mit schlanken, datenschutzfreundlichen Plugins wie Statify reibungslos.

Tipps für dich

Falls du selbst mit dem Gedanken spielst, das Theme deines Blogs oder deiner Webseite zu wechseln, hier ein paar Empfehlungen aus meiner Erfahrung:

  • Teste neue Themes zunächst in einer Demo- oder Testumgebung.
  • Leg unbedingt ein Backup an, bevor du live umstellst.
  • Achte dabei nicht nur auf das Aussehen, sondern auch auf Barrierefreiheit, Ladezeiten und Pflegeaufwand.
  • Wenn es um Block-Themes geht, probiere sie ruhig aus, aber erwarte nicht, dass alles sofort so einfach funktioniert wie bei klassischen Themes.

Mein Fazit

Das kleine Experiment hat mir Folgendes gezeigt: Nicht jedes „neue“ Theme ist automatisch ein Fortschritt. Für meinen Alltag als Blogger ist das klassische Theme die beste Wahl, denn es ist zuverlässig, übersichtlich und barrierefreundlich.

Und wie ist es bei dir? Hast du schon einmal dein WordPress-Theme gewechselt, vielleicht sogar zu einem Block-Theme? Oder bleibst du lieber beim Bewährten? Ich freue mich auf deine Erfahrungen!

Grüße, Lorenzo

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16 Kommentare

  1. Hallo Lorenzo,
    ich bin Webentwickler und kann Block-Themes schlicht nicht ausstehen – schwerfällig, ladeintensiv, unintuitiv. Das Argument, der Block-Editor wäre für Anwender einfacher zu nutzen, die keinerlei Programmier- oder CSS-Kenntnisse haben, scheint auch nicht zu greifen. Ich habe mehrere Klienten, die ihre Websites auf Block-Themes umgestellt haben, und nach einem halben Jahr zu mir kamen und mich baten ihnen ein Classic Theme zu bauen oder anzupassen und sie von dem Block-Editor zu erlösen.
    Aus meiner Sicht das gewichtigste Argument gegen Block-Themes: Der Weg zurück zu einem klassischen Theme ist für Laien fast nicht möglich, da die eigenen Texte mit Shortcodes vollgestopft sind, die sich nicht mal eben so bereinigen lassen. Hat man mehrere tausend Beiträge wird man um einen Eingriff in die Datenbank nicht herumkommen.
    Mir geht’s wie mit Computern: Ich will damit arbeiten, nicht daran. 😁

    1. Hallo Nachtkatze,

      danke für dein ausführliches Feedback, das den Nerv vieler trifft.
      Ich sehe das ähnlich: Block-Themes sollen für Einsteiger und für bestimmte Workflows Vorteile bieten, in der Praxis sind sie jedoch oft sperrig, performanceanfällig und können im Alltag mehr Probleme als Nutzen schaffen. Wie du sagst, überwiegen die Nachteile: langsamere Ladezeiten, größere CSS/JS-Bundles, Inkonsistenzen zwischen Editor und Frontend, Plugin- und Page-Builder-Kompatibilitätsprobleme, schwer rückgängig zu machende Content-Brüche und Shortcodes, eingeschränkte Theme-Portabilität, zeitaufwendige, komplizierte Bearbeitung des Layouts und höhere Wartungskosten. Deswegen habe ich den Blogbeitrag auch geschrieben.

      Für mich ist die Entscheidung pragmatisch: Ein Theme muss verlässlich, wartbar und performant sein und darf den Autor nicht zum Administrator machen. Wenn ein klassisches Theme das besser leistet, bleibe ich dabei.

      Danke fürs Teilen – das ist ein guter Beitrag zur Diskussion.

      Grüße, Lorenzo

      1. Ich habe es leicht. Entweder schreibe ich mein Theme selbst; habe ich keine Lust alle Räder neu zu erfinden, greife ich mir ein Grundgerüst und arbeite es um bzw. auf. Der schlichte Anwender ist da gekniffen – ohne professionelle Hilfe ist das nicht zu schaffen. Ein Hoch auf die classic themes!

        Was als Grundsatz bleibt: Die Inhalte sollten eine Rolle spielen, nicht so sehr die Darstellung. Eine saubere Menüführung, die auf jeder Einzelseite erreichbar ist, gehört für mich zum Minimalprogramm. Das führt hier vielleicht zu weit. Ich erwähne es nur, weil ich kürzlich auf einige Websites trag, die diesem Grundsatz nicht genügen. Man wird rasend beim Navigieren ….

        1. Hallo Nachtkatze,

          vielen Dank für deine Antwort. Du sprichst einen wichtigen Punkt an. Die Herausforderung bei WordPress-Themes liegt tatsächlich in der Komplexität der Entwicklung und Anpassung. Nicht jeder Blogger verfügt über die technischen Fähigkeiten, um ein Theme von Grund auf zu gestalten oder umfassend anzupassen.

          Ich kann deinen Standpunkt sehr gut nachvollziehen, dass professionelle Hilfe oft unerlässlich ist, um ein wirklich funktionales und benutzerfreundliches Theme zu erstellen. Deine Herangehensweise, entweder ein Theme selbst zu entwickeln oder ein Grundgerüst zu modifizieren, ist sehr pragmatisch.

          Besonders wichtig finde ich deinen Hinweis, dass die Inhalte im Mittelpunkt stehen sollten und nicht die Darstellung. Dies ist ein Grundsatz, den ich vollkommen unterstütze. Leider sieht man zu oft Webseiten, bei denen das Design die Lesbarkeit und Navigation beeinträchtigt. Deine Beobachtung, dass Websites mit schlechter Navigation frustrierend sind, trifft den Nagel auf den Kopf – ein unübersichtliches Menü macht das Surfen zur Geduldsprobe.

          Die Forderung nach einer sauberen, auf jeder Seite zugänglichen Menüführung ist absolut berechtigt. Es geht darum, Leser:innen eine intuitive und reibungslose Nutzungserfahrung zu bieten. Genau das ist es, was gutes Webdesign ausmacht: Es sollte den Inhalt unterstützen und nicht davon ablenken.

          Vielen Dank für deine wertvollen Gedanken und deine konstruktive Rückmeldung!

          Herzliche Grüße
          Lorenzo

  2. Ja, kann ich nachvollziehen.

    Mir sind viele der neueren Themes auch einfach zu umfangreich. Aber dann doch wieder nicht genügend individuell bzw. finde ich dann nicht die Stelle im CSS oder Template, um das zu ändern was ich gerne ändern würde.
    Was mich aber auch stört, bei vielen, ist einmal, dass sie ohne zusätzliche Plugins nicht funktionieren oder das man sie jährlich bezahlen muss.
    Deswegen nutze ich zur Zeit oft die Standard-Themes von WordPress.

    1. Hallo Christiane,

      vielen Dank für deinen Kommentar.

      Ja, das stimmt. Viele moderne Themes sind zwar technisch beeindruckend, aber zu aufgebläht und wenig übersichtlich, wenn man nur kleine Anpassungen vornehmen möchte. Das Suchen in CSS-/Template-Dateien raubt mir oft die Lust – und wenn dann noch jährliche Gebühren dazukommen, ist das für mich ein No-Go. Die Standard-Themes sind zwar schlank, stabil und lassen sich mit Child-Theme-Anpassungen gut bearbeiten, aber persönlich mag ich sie nicht (wie ich im Beitrag erklärt habe). Für mich passt ein klassisches, übersichtliches Theme besser zum Blogalltag.

      Gruß, Lorenzo

  3. Block Themes sind für Leute, wo der Designer glücklich sein soll, nicht jedoch die Leser und Suchmaschinen. 😉
    Bei privaten Bloggern ist gegen Standardthemes absolut nichts einzuwenden. Schlank, schnell, reduziert auf das Nötigste.
    Im kommerziellen Bereich denkt man dann etwas anders, sobald ein Woocommerce Shop und beispielsweise eigene Onlinekurse mehrsprachig abzubilden sind. Da ist Astra eine gute Wahl.

    1. Hallo Patrick,

      vielen Dank für deinen informativen Kommentar. Du hast einen wichtigen Punkt angesprochen: Für Fans von Block-Themes sind die Standard-Block-Themes tatsächlich eine sehr gute Wahl. Sie bieten eine solide Grundlage für alle, die das neue blockbasierte Editier-Erlebnis schätzen.

      Obwohl ich persönlich kein großer Fan der Block-Themes bin, wie ich im Blogbeitrag schon gesagt habe, sehe ich bei den Standard-Themes durchaus Stärken für Nutzer:innen, die mit dem Block-Editor arbeiten möchten. Sie sind schlank, bieten grundlegende Funktionalität und ermöglichen eine einfache Gestaltung für all jene, die Block-Themes mögen.

      Deine Unterscheidung zwischen privaten und kommerziellen Projekten finde ich nach wie vor sehr treffend. Für komplexere Anforderungen wie Webshops oder mehrsprachige Inhalte sind flexible Themes wie Astra oder meins beziehungsweise die von ThemeZee definitiv die bessere Wahl.

      Beste Grüße,
      Lorenzo

  4. Das war auch ein Grund für mich von WordPress wegzugehen. Die kostenlosen Themes sind schon toll, aber oft muss man dann doch zahlen, um alle Funktionalitäten zu haben. Ein eigenes zu bauen fand ich mit WordPress mühsam. Mit Kirby war das auch nicht so einfach, habe es trotz eingerosteter Programmierkenntnisse und mit Hilfe von chatGPT hinbekommen.

    1. Hallo Jana,

      danke dir für den spannenden Einblick! 😊
      Das mit den Themes kann ich absolut nachvollziehen: Oft wirken die kostenlosen Varianten auf den ersten Blick vielversprechend, aber sobald man etwas mehr Individualität oder spezielle Funktionen haben möchte, stößt man schnell an Grenzen.

      Kirby klingt nach einer interessanten Lösung, vor allem, wenn man wieder Lust hat, ein bisschen zu basteln und die volle Kontrolle über den Code zu behalten. Toll, dass du dich trotz deiner eingerosteten Programmierkenntnisse daran getraut hast. Mit ChatGPT als Unterstützung scheinst du ja gute Erfahrungen gemacht zu haben.

      Für mich persönlich bleibt WordPress die beste Lösung, weil ich damit im Alltag einfach am schnellsten vorankomme. Gerade wenn ich spontan bloggen oder schnell etwas veröffentlichen möchte, ist es unschlagbar komfortabel. Gleichzeitig hat Kirby für mich einen besonderen Reiz: Es ist sehr schlank, verzichtet auf Ballast und erlaubt eine komplett freie Gestaltung – quasi die maximale Flexibilität ohne Plugin-Dschungel. Aber genau diese Freiheit bedeutet eben auch mehr Handarbeit. In meinem Alltag überwiegt deshalb noch die Pragmatik von WordPress.

      Grüße, Lorenzo

  5. Bin nach langer Zeit auch mal wieder am Blog bauen und habe dehalb mit Interesse hier mitgelesen. Ich habe mich für das Theme „Ashe“ entschieden. Tja, hab mir die ProVersion geleistet. Komme momentan auch gut damit zurecht …

    1. Hi Marina,

      danke fürs Mitlesen! Ashe klingt interessant, und es freut mich zu hören, dass die Pro-Version für dich gut funktioniert. Welches Feature nutzt du am meisten?

      Grüße, Lorenzo

      1. Also ich bin ja jetzt wiede ganz neu und beim Aufbau des Blogs habe ich die vielseitigen Gestaltungsmöglichkeiten genossen. Es wird sich zeigen, was das Theme sonst noch so kann. Und bestimmt kann es auch einiges nicht, aber momentan freue ich mich noch dran 🙂

        1. Marina, schön zu hören, dass dir das Theme beim Aufbau hilft. Nimm dir Zeit zum Ausprobieren – oft merkt man erst mit der Zeit, wo die Stärken und Grenzen liegen. Wenn du möchtest, kannst du mir gern später schreiben, was dir besonders gefällt oder was dir fehlt.

          Beste Grüße, Lorenzo

          1. Also ist mir erst gerade eingefallen: Mir fehlte die Möglichkeit Sozial Media Buttons auf die Postseiten zu integrieren.. Musste ein Plugin hochladen. Bei Bard war das, meine ich mich zu erinnern, schon integriert … Aber das war ja jetzt leicht zu beheben, von daher nicht der Rede wert …
            Auf dein Angebot komme ich gerne zurück, wenn ich an die Grenzen von Ashe stoße … Danke für das Angebot, Lorenzo!

          2. Marina, gut zu hören, dass sich die Social-Buttons per Plugin lösen ließen. Falls du eine datenschutzfreundliche Alternative suchst, kann ich dir Shariff Wrapper empfehlen. Das Plugin lädt die Buttons lokal und verhindert direkte Verbindungen zu den Netzwerken. Melde dich gern, falls du später noch Fragen hast.

            Grüße, Lorenzo

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