Heute ist der Welt-Down-Syndrom-Tag. Er findet seit 2006 jedes Jahr am 21. März statt und wurde 2012 von den Vereinten Nationen offiziell anerkannt. Ziel des Welttages ist es, die Öffentlichkeit für das Thema Down-Syndrom zu sensibilisieren und das Engagement für diese Menschen zu fördern. Das ist richtig und wichtig, aber eigentlich finde ich es schlimm genug, dass wir Menschen mit Behinderung überhaupt einen solchen Welttag brauchen. Warum sind das Down-Syndrom oder andere Behinderungen heute immer noch etwas „Besonderes“? Obwohl doch alle Welt von Inklusion oder Gleichberechtigung spricht. Das frage ich mich oft.
Menschen mit Down-Syndrom haben vielleicht ein Chromosom zu viel, aber sie sind wirklich toll, lieb und friedlich. Mit ein bisschen Hilfe können sie genauso selbstbestimmt leben und arbeiten wie alle Menschen ohne Behinderung. Es gibt sogar tolle Schauspieler*innen mit dieser Behinderung. Zum Beispiel der spanische Lehrer und Schauspieler Pablo Pineda, der als erster Mensch mit Down-Syndrom in Europa einen Universitätsabschluss gemacht hat. Er wurde im Rahmen des Welttages 2010 mit dem World Down Syndrome Award ausgezeichnet. Die World Down Syndrome Awards werden seit 2010 für besonderes Engagement in Beruf, Ehrenamt und Wissenschaft auch an Menschen mit Down Syndrom verliehen.
Luisa Wöllisch ist auch Schauspielerin und hat im vergangenen Jahr in der Folge „Eine Klasse für sich“ der ARD-Filmreihe „Toni, männlich, Hebamme“ mitgespielt. Und sie ist eine gute Schauspielerin. Sie spielt genauso gut wie ihre nichtbehinderten Kolleginnen und Kollegen. Die Serie wird sicher irgendwann wiederholt. Es lohnt sich auf jeden Fall, sie anzuschauen!
Inzwischen kann man aber auch schon vor der Geburt Untersuchungen machen lassen, ob das Kind diese Behinderung hat. Das ist einerseits gut, wird aber für mich leider immer mehr zur Selektion missbraucht. Als ob wir nur noch Superkinder haben wollen. Muss das sein? Jedes Kind mit Down-Syndrom ist auch ein Superkind.
Lorenzo
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