Lieblibgsalbum von den Beach Boys

Seit dem Tod von Brian Wilson beschäftige ich mich wieder mehr mit den Beach Boys. Ich habe zwei Dokumentationen und einige Konzerte, hauptsächlich auf YouTube, gesehen. Dabei ist mir wieder bewusst geworden, dass die Beach Boys wirklich eine gute Band waren. Leider konnte ich sie selbst nie live erleben. Das finde ich natürlich schade. Aber bei den ganzen Konzertfilmen und Alben merkt man, dass die Band live echt legendär war. 😎

Auch wenn die Plattenverkäufe und Hits ab 1967 weniger wurden – bis auf die Best-Of-Alben und ein paar Ausnahmen – waren die Beach Boys live immer noch unschlagbar beziehungsweise feierten immer eine große Party. 🤘 So gaben die Beach Boys beispielsweise ab 1980 jährlich zum Unabhängigkeitstag ein großes Konzert in Washington, was ihnen 1983 vom damaligen Innenminister James Watt untersagt wurde und der Band viel Publicity in den Medien brachte. 😉

Aus diesem Grund ist mein Lieblingsalbum der Beach Boys auch ein Livealbum. Da merkt man die besondere Energie der Band. 🤗 Das Album heißt „Good Timin’: Live at Knebworth 1980”. Das Konzert strahlte man 1980 im britischen Fernsehen aus und veröffentlichte es schließlich im Jahr 2003 als CD und DVD über das hauseigene Musiklabel Brother Records. Verantwortlich für die Veröffentlichung waren Mark Linett und Alan Jardine, die das Album auch produzierten.

Die Beach Boys in Bestform – mit Dennis Wilson als treibende Kraft.

Bei ikonischen Live-Auftritten der Beach Boys denkt man unweigerlich an das Konzert in Knebworth, England, am 21. Juni 1980 – das letzte Konzert der Originalbesetzung, das professionell gefilmt wurde. Genau vor 45 Jahren also. Das daraus entstandene Album und der Konzertfilm „Good Timin’: Live at Knebworth 1980” ist nicht nur ein nostalgisches Zeitdokument, sondern auch ein Beweis dafür, dass die Band selbst nach zwei Jahrzehnten noch immer mit Leidenschaft und Energie auf der Bühne stand. Besonders hervorzuheben ist dabei Dennis Wilsons Schlagzeugspiel – roh, emotional und unverkennbar echt.

Die Magie eines Live-Moments

Das Set in Knebworth ist ein Rückblick auf das musikalische Erbe der Beach Boys – von den frühen Surf-Klassikern bis hin zu reiferen Kompositionen wie „God Only Knows” oder „Good Timin’”. Die Stimmen von Carl, Mike, Al und Brian Wilson klingen vertraut und werden von zeitlosen, harmonischen Arrangements getragen. Doch es ist Dennis, der dem Ganzen eine kantige, menschliche Note verleiht.

Dennis Wilson: Der Herzschlag der Bühne

Dennis Wilson war schon immer der „wilde“ Wilson: Der einzige echte Surfer der Band verkörperte das kalifornische Lebensgefühl nicht nur musikalisch, sondern lebte es auch. In Knebworth zeigt er sich am Schlagzeug nicht als perfekter Techniker, sondern als jemand, der mit Herz und Seele spielt. Seine Fills sind mitunter unvorhersehbar und seine Dynamik wechselt zwischen kraftvoller Direktheit und beinahe jazziger Zurückhaltung. Gerade das macht seinen Stil so authentisch.

Symbolbild: Schlagzeuger
Symbolbild: Schlagzeuger

Sein Einsatz bei Songs wie „Good Vibrations” oder „Help Me, Rhonda” unterstreicht, wie wichtig er für den Live-Sound der Band war. Es ist keine sterile Studio-Präzision, die er liefert, sondern ein pulsierender Rhythmus, der das Publikum mitreißt. Er spielt nicht für die Perfektion, sondern für das Gefühl. Und das spürt man in jeder Sekunde seines Spiels.

Mehr als Nostalgie

„Good Timin’: Live at Knebworth ist mehr als nur ein Konzertmitschnitt für Fans – es ist ein eingefrorener Moment in der Geschichte. Die Kamera fängt nicht nur den Sound, sondern auch das Zusammenspiel der Bandmitglieder ein. Inmitten all dessen sitzt Dennis Wilson mit Sonnenbrille, Bart und dieser rauen Coolness, die man nicht lernen kann, hinter dem Schlagzeugkit.

Titelliste

Hier ist die vollständige Titelliste des Albums „Good Timin’: Live at Knebworth 1980“, wie sie auf der offiziellen CD/DVD-Version veröffentlicht wurde (insgesamt 22 Titel):

  1. Intro – 0:49
  2. California Girls – 3:10
  3. Sloop John B – 3:04
  4. Darlin’ – 2:37
  5. School Days (Chuck Berry) – 3:26
  6. God Only Knows – 2:51
  7. Be True To Your School – 2:27
  8. Do It Again – 3:08
  9. Little Deuce Coupe – 2:14
  10. Cotton Fields/Heroes And Villains – 5:19
  11. Happy Birthday Brian – 1:25
  12. Keepin’ The Summer Alive – 3:42
  13. Lady Lynda – 5:01
  14. Surfer Girl – 2:39
  15. Help Me, Rhonda – 4:05
  16. Rock And Roll Music (Chuck Berry) – 2:22
  17. I Get Around – 2:14
  18. Surfin’ U.S.A. – 2:54
  19. You Are So Beautiful (Billy Preston) – 3:13
  20. Good Vibrations – 6:03
  21. Barbara Ann – 2:46
  22. Fun, Fun, Fun – 4:49

Das ist genau die Reihenfolge und Titelauswahl der CD/DVD – inklusive der charmanten „Happy Birthday“-Einlage für Brian Wilson.

Fazit

Dieses Live-Album ist ein Geschenk für alle Fans der Beach Boys und Musikliebhaber gleichermaßen. Es zeigt eine Band, die trotz innerer Spannungen und persönlicher Krisen immer wieder zur Musik zurückkehrt, sowie einen Dennis Wilson, der mit seinem kompromisslosen und ehrlichen Schlagzeugspiel den emotionalen Kern dieses Auftritts bildet. „Good Timin’“ ist genau das: gute Zeiten, eingefangen in einem magischen Live-Moment.

Leider hatte Dennis Wilson dann bis zu seinem Tod am 28. Dezember 1983 mit 39 Jahren noch mehr Probleme mit Alkohol und Drogen. Zudem musste er sich zahlreiche Operationen an den Stimmbändern unterziehen, was seinen Stimmumfang einschränkte und seine Gesangsfähigkeit stark verringerte. Zudem war sein Gedächtnis beeinträchtigt, sodass er viele Schlagzeugparts vergaß und teilweise nicht mehr auftreten konnte. Wenn er jedoch spielte, war er voll dabei.

Im September 1983 hatte er seinen letzten Auftritt mit der Band. Zu diesem Zeitpunkt war er obdachlos und führte ein Nomadenleben. Nach dem Auftritt stellte ihm die Band ein Ultimatum, schloss ihn von den weiteren Auftritten aus und forderte einen professionellen Entzug. Doch nach nur wenigen Tagen haute er aus der Therapie wieder ab. Und er begann wieder zu trinken. Echt tragisch und traurig. 😢

Lorenzo

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