2020 war wegen Corona und den Einschränkungen wirklich ein komisches Jahr. Und für viele auch unschön. Aber für meine Eltern und mich war es nicht so dramatisch. Natürlich konnten wir keine Konzerte, Veranstaltungen besuchen, nicht ins Museum bzw. Kino gehen, nicht groß verreisen oder Freunde treffen. Jedoch war es für uns kein Weltuntergang. Ich weiß aber auch, dass es für viele echt hart war. Daran denke ich natürlich auch. Es gibt aber Lichtblicke, dass es trotz Corona wieder besser wird.
Für mich persönlich war 2020 jedoch auch wieder ein Jahr ohne Job und neue Liebe, was ich mir immer zum neuen Jahr wünsche. Klar habe ich tolle Eltern und Freunde, jedoch wären die beiden „Sachen“ auch sehr nett gewesen.
Dabei frage ich mich, warum ich oft nur der Kumpeltyp bin oder was an mir und meiner Behinderung in einer Beziehung so unvorstellbar ist. Natürlich brauche ich bei ein paar Dingen Hilfe, aber eben nicht nur. Und ich kann manchmal auch helfen. Ich bin ja nicht nur behindert, sondern auch ein Mann, der relativ stark und keineswegs dumm ist. Man rät mir immer wieder, such dir doch eine Frau, die auch behindert ist. Vielleicht versteht sie dich dann besser. Das kann sein und ich habe auch nichts gegen eine Beziehung mit einer Frau mit Handicap. Aber nichtbehinderte Menschen könnten mit meiner Behinderung genauso normal umgehen, wenn sie nur wollten. Davon bin ich fest überzeugt. Sie haben aber oft nur Angst oder sehen nur meine Behinderung. Und denken, wie will er mich damit „versorgen“ oder wie will er so mit mir eine Beziehung führen. Das stinkt mir gewaltig!
Genauso im Job. Ich frage mich immer noch, was ich eigentlich verbrochen habe. Wieso habe ich mit der Arbeit und Liebe so selten Glück? Meine Behinderung ist ja schon genug Aufgabe für mein Leben. Fast jeden Tag ist für mich eine Herausforderung. Da wäre ja ein bisschen mehr Glück nicht schlecht. Aber ich gebe nicht auf und suche weiter nach meinem Glück!
Lorenzo