Gestern war der internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Er wird von den Vereinten Nationen als Gedenk- und Aktionstag aufgerufen, um das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die Probleme von Menschen mit Behinderung zu stärken und den Einsatz für diese Menschen zu fördern. Das ist zwar richtig und wichtig, aber ich finde es eigentlich schlimm genug, dass wir Behinderte so einen internationalen Tag überhaupt noch brauchen. Warum ist die Inklusion und Gleichberechtigung heute immer noch nicht selbstverständlich? Jeder Achte in Deutschland hat eine Behinderung. Wieso müssen wir dann noch um unsere Rechte und Inklusion kämpfen? Im Alltag, in der Arbeitswelt, in der Liebe und in der Sexualität. Das will nicht in meinem Kopf reingehen. Vielleicht sehen wir etwas komisch aus, aber wir sind nicht dumm.
Ich zum Beispiel bin seit über einem Jahr nach vier Jahren wieder arbeitslos und finde keinen neuen Job. Dabei habe ich „nur“ eine Behinderung und sonst nichts. Im Kopf bin ich manchmal klarer als Menschen ohne Behinderung. 😉 Zum Glück habe ich noch meine Aufgaben bei meinem grünen Ortsverband, in der Gemeindepolitik, im Dorfladen und für die Norderstedter Tafel. Alles ehrenamtlich, aber immerhin. Und das ist für mich gelebte Inklusion. 🙂 In der sonstigen Zeit weiß ich mich glücklicherweise außerdem auch ohne Job zu beschäftigen. Aber ein Job wäre natürlich schöner.
Was mich noch ärgert, dass man uns zu oft das Bedürfnis nach Liebe und Sexualität abspricht und nichts macht. Ja, manche Behinderte brauchen vielleicht dabei Hilfe. Na und? Was ist daran so schlimm?
Wie siehst du das Thema und die Inklusion? Hast du Fragen an mich? Schreibe mir dann einen Kommentar hier unten.
Lorenzo