Kommentar zum Ende der Ampelkoalition

Auf der einen Seite ist es wirklich ein blöder Zeitpunkt für das Ende der Ampelkoalition wegen der Präsidentschaftswahl pro Trump und den Krisen in der Welt. Da hätte es ein starkes Deutschland gebraucht, aber andererseits war der Eiertanz in der Koalition wirklich nicht mehr mit anzusehen. Das war natürlich nicht nur die Schuld der FDP oder von Herrn Lindner. Es gehören immer zwei oder in diesem Fall drei dazu, aber wenn man so wenig kompromissbereit ist wie Herr Lindner anscheinend, geht es nicht mehr weiter, oder?

Dabei wären Kompromisse so einfach oder so wichtig gewesen – für Deutschland. Jedenfalls habe ich gehofft, wie viele andere auch. Dass ich ein Grüner bin, spielt hier eine untergeordnete Rolle. Mir geht es nur um Deutschland. Denn unser Land hat Probleme, die wir schnell und ohne jedes parteipolitische Taktieren lösen müssen. Es geht um nichts Geringeres als um unsere Zukunft in diesem Land hier. Leider denken viele Politiker an ihre Wiederwahl in vier oder fünf Jahren. Was danach kommt, interessiert sie nicht. Aber genau das müssen sie endlich begreifen, dass es nicht mehr geht. Die Politik muss auch an die Zukunft denken und entsprechend handeln.

Wer immer noch glaubt, der Klimawandel sei nur eine Laune der Natur und es gäbe einfache Lösungen für die komplexen Probleme der Gegenwart, der erkennt, dass wir so keine lange Zukunft auf dieser Erde haben werden. Das macht mich wütend. Ich weiß auch, dass es im Moment schwierig ist und die Probleme Angst machen, aber wir müssen sie endlich anpacken, und zwar gemeinsam. Nur so können wir sie lösen. Und nicht immer den rechten Besserwissern glauben oder nacheifern.

Was mich noch mehr ärgert, ist, dass Lindner seinen Anteil am Ende der Ampelkoalition nicht eingesteht und jede Mitschuld von sich weist, aber das ist auch schwer. Schuldzuweisungen sind einfach, aber lächerlich hoch drei. Unabhängig davon gibt es noch etwas, was mich auch ärgert. Das sind die gefühlten 1000 Sondersendungen und politischen Talkshows mit der immer gleichen Frage: Wie geht es jetzt weiter? Und gestern Abend musste man sich zur besten Sendezeit Alice Weidel anhören, wenn man nicht umschaltete wie ich. Warum, ARD? Klar, sie findet das Ende der Koalition toll und erzählt dabei doch wieder nur ihren Mist. Das kennen wir alles schon, ARD. Und eure Faktenchecks am nächsten Tag könnt ihr euch auch sparen. Wer liest die dann noch?

Dass sich die Opposition sofortige Neuwahlen wünscht, ist dagegen völlig normal, verkennt aber einige Dinge. Denn nach den Wahlen wird es keine Partei geben, die die Mehrheit hat oder schwierige Ergebnisse wie bei der letzten Landtagswahl. Auch bei der letzten Bundestagswahl war es schwierig, oder? Deshalb wird die Koalitionsbildung auch nicht so einfach und dementsprechend lange dauern. So lange bleibt die alte Regierung sowieso im Amt. Was ändert sich also durch schnellere Neuwahlen? Nichts, würde ich sagen.

Lorenzo

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4 Kommentare

  1. Wenn die Umfragen so bleiben, wären sowohl GroKo, als auch eine Kenia-Regierung möglich. Die BSW und AfD kommen insgesamt (noch) nicht auf 50 %, insofern geht davon keine Gefahr aus. Ich bin für frühe Neuwahlen, die Ministerien müssen entsprechende Vorbereitungen für die Gewalt der Trump Administration treffen. Ich bezweifle, dass diese Minderheitsregierung dazu in der Lage ist.

    1. Mit einer Kenia-Regierung könnte ich durchaus leben. Ich hoffe, dass es mit BSW und AfD so kommt, wie du sagst, Malte. Alles andere wäre wirklich fatal!

      Zum letzten Punkt: Ich bezweifle wiederum, dass die neuen Ministerien sofort mit den Vorbereitungen beginnen können.

      Lorenzo

  2. Ja, in etwa sehe ich die Dinge genau so (für mich ist allerdings fast allein Lindner schuld am Koa-Aus), erwarte auch keine grundlegende Besserung nach der Wahl – nicht mit Merz, dem es an Regierungserfahrung komplett mangelt!

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