Als Bundeskanzler Olaf Scholz gestern eine Regierungserklärung zum Nachtragshaushalt abgab, reagierte CDU-Chef Friedrich Merz aggressiv. Scholz sei nur noch ein „Klempner der Macht“, meinte der Oppositionsführer verächtlich. Völlig daneben! Denn Klempner ist doch ein sehr ehrenwerter und wichtiger Beruf, vom Klempner bekommen wir eine funktionierende Heizung, eine Wärmepumpe und warmes Wasser aus dem Hahn.
Mögliche Erklärung für den rhetorischen Fehlgriff: Vielleicht litt „Pascha“ Merz bei seiner Rede noch unter der Betäubung, die ihm ein „Zahnklempner“ verabreicht hatte – falls er überhaupt einen Termin bekommen hatte. Ach, jetzt hab ich’s vergessen, Merz ist ja Privatversicherter. Und da bekommt man sofort einen Termin.
Wahrscheinlich war er wegen der vielen rhetorischen Fehler oft beim Zahnarzt. Wer weiß das schon? Wenn die Fehlgriffe nicht so schlimm wären, könnte man darüber lachen. So aber finde ich die Wortwahl von Friedrich Merz ausnahmslos unterirdisch. Natürlich kann und darf man Kritik üben. Aber die Wortwahl von Merz ist einfach nur populistisch und beleidigend, sonst nichts. Damit macht er die AfD nur noch stärker. Seiner eigenen Partei hilft das auf Dauer jedenfalls nicht. Die Wähler*innen wählen dann trotzdem das Original, würde ich mal sagen.
Dass die Ampelregierung nicht immer eine glückliche Figur macht, ist natürlich nicht gut, aber sie hat mehrere Krisen zu meistern oder versucht es zumindest. Da passieren leicht Fehler. Ich möchte mal sehen, was die CDU/CSU jetzt in der Regierung machen würde. Sicherlich nicht mehr als in ihrer langen Regierungszeit oder auch Fehler. Ich erinnere nur an den millionenschweren Kauf fehlerhafter Gesichtsmasken von Jens Spahn oder die Mautgeschichte von der Kombi Dobrindt/Scheuer. Aber das vergisst die CDU/CSU gerne.
Lorenzo
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