Vorgestern Abend habe ich eine französisch-belgische Liebeskömodie mit einem wichtigen Thema gesehen. Sie heißt „Liebe bringt alles ins Rollen„. Im Juli 2018 kam sie hier in Deutschland in die Kinos. Ich habe sie jetzt auf der Streaming-Plattform Kino on Demand gesehen, wo es Programmkino-Flime gibt, die nicht mehr in den Kinos laufen. Dabei erhält man beim ersten und jedem fünften Filmabruf einen Gutschein für sein Lieblingskino, das man vorher ausgewählt hat. Ich habe letztes Jahr zum Geburtstag einen Gutschein für Kino on Demand bekommen. Und nun habe ich ihn endlich mal eingelöst. 😉 Ich war begeistert. Die Plattform ist echt zu empfehlen!
Aber jetzt zum Film: Er geht um einem erfolgreichen Geschäftsmann, der Frauen mit leichten Lügen immer charmant verführt. Nach dem Tod seiner Mutter sitzt er zufällig in ihrem Rollstuhl in ihrer Wohnung und hört beim Ordnen der Sachen Musik. Da kommt die neue hübsche Nachbarin rein und will sich vorstellen. Sie nimmt an, dass er ihr Nachbar ist und wirklich im Rollstuhl sitzt. Das merkt er und möchte es zunächst richtig stellen, aber dann lässt er es bleiben. Vielleicht kann er sie so besser verführen. Und das scheint anfänglich auch zu klappen, bis sie ihn bis zu einem Grillabend der Familie einlädt und ihm ihre ältere Schwester vorstellt, die tatsächlich im Rollstuhl sitzt. So möchte die jüngere Schwester die beiden verkuppeln. Sie gehen auf die gegenseitigen Avancen auch ein. Mit der Zeit verliebt er sich wirklich in sie, aber aus Angst, sie zu verlieren, vermag er ihr die Wahrheit trotz Ermahnungen seiner Freunde nicht zu erzählen. Stattdessen verstrickt er sich immer mehr, bis es endgültig auffliegt. Bis dahin passieren die komischsten Dinge. Jedoch ahnte sie es schon früh, dass er nicht behindert ist. Am Ende kommen sie richtig zusammen. Ihre Behinderung ist ihm egal. Er sieht nur die Frau.
So sollte es auch immer sein! Behinderte sind ja nicht nur behindert, sondern auch Frauen, Männer und etwas dazwischen wie Nicht-Behinderte. Wir haben genauso alles, das für eine Beziehung spricht. Und asexuell sind viele von uns gar nicht. Vielleicht brauchen wir manchmal Hilfe. Aber nur hilflos sind wir bestimmt nicht. Außerdem können wir auch anpacken bzw. helfen. Leider sieht man als Nicht-Behinderter es oft nicht sofort. Das ärgert mich. Denn wir Behinderte sind genauso liebenswert wie jeder auch. Aber wir sollen schön unter uns bleiben und evtl. uns hier einen Partner suchen, weil wir uns ja dann gegenseitig vielleicht besser verstehen. Ich sage dagegen auch nichts. Wenn es passt, ist es ja schön, aber in der Liebe sollte es nur um den Menschen gehen und nicht um das, was er hat. Eine Behinderung darf nicht ausschlaggebend sein, in wen man sich verliebt oder nicht. 🙄
Das möchte der Film aufzeigen. Übrigens spielt Claude Brasseur auch mit, der in den La Boum-Filmen Anfang der 80ern der Vater von Sophie Marceau war. In „Liebe bringt alles ins Rollen“ ist er ebenfalls der Vater vom Geschäftsmann. Aber das habe ich erst danach gelesen. Im Film habe ich ihn nicht als Brasseur erkannt, der leider im Dezember 2020 gestorben ist. Somit ist dieser Film auch sein letzter. 🙁
Morgen fahre ich übrigens mit meinen Eltern für eine Woche nach Amsterdam. Da haben wir uns ein Hausboot gemietet. Es wird bestimmt super in Amsterdam. Ich freue mich darauf schon sehr. Mal sehen, was wir so machen werden. Ich werde dich hier auf jeden Fall mitnehmen. 🙂
Grüße, Lorenzo
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Toll geschrieben Ich kenne in meiner Umgebung niemanden der behindert ist. Den Film „Me too“ habe ich gesehen vor Jahren gesehen, der hat mich beeindruckt. Da geht es auch um die Liebe zwischen einer Frau ohne Behinderung und einem Mann mit Downsyndrom.
Danke, Marina, für dein tolles Lob zu meinem Blogbeitrag. Darüber freue ich mich wirklich sehr! 🙂
Den Film „Me Too“ kenne ich zwar noch nicht, aber wenn du ihn beeindruckend fandest, muss ich ihn mir auch mal angucken.
Lorenzo