Inzwischen machen die so genannten Anticorona-Demos mich wütend. Das sind doch nur Demos als Freizeitvergnügen, Outdoor-Partys mit absurdem Motto. Am Wochenende gehen Menschen zum Zeitvertreib auf die Straße und machen sich mit unsinnigen Parolen wichtig. Der eine Einpeitscher verkündet, man solle Mund-Nasen-Maske und Abstand-Regeln ignorieren, die andere Stimme dröhnt aus den Lautsprechern, man solle sich gefälligst an die Corona-Schutzmaßnahmen halten – genau die Vorschriften also, gegen die demonstriert wird.
Es hört sich an, als gingen die Corona-Ignoranten mit dem Ziel auf die Straße den größten Unsinn verzapfen zu wollen. Und das Arm in Arm mit Impfgegnern, Bill-Gates-Hassern und Verschwörungs-Klugscheißern. Politisch ist das alles nicht. Deshalb scheint es auch keine Rolle zu spielen, dass auch noch rechtsextreme Irrlichter die Reihen schließen. Die können Stunk machen ohne ihn anmelden zu müssen.
Die Sieger im Erfinden von besonders widerwärtigen Freizeitvergnügen waren an diesem Wochenende die Reichstagsstürmer. Sie bekamen zumindest die größte Aufmerksamkeit geschenkt. Den Staat haben sie damit jedoch nicht in Gefahr gebracht.
Und wenn jetzt bald die Temperaturen sinken, werden die Partygänger nicht mehr länger abstandslos die Straßen bevölkern. Dann ist es ihnen zu kalt für Party-Demos dieses Schwachsinns neuen Typs.
Lorenzo