Der Rückzug von Max Eberl

Symbolbild: Fußball
Symbolbild: Fußball

Ich habe seit gestern eine noch stärkere Hochachtung vor Max Eberl. Er war mir mit seiner ehrlichen Art immer schon sehr sympathisch, aber seit seinem Rückzug erst recht. Dafür muss man viel Mut aufbringen, sowas zu machen bzw. zu sagen. Sagt: Stopp, mir geht es nicht gut. Ich kann nicht mehr.

Auch wenn ich im meinem Leben bisher nur wenig gearbeitet habe, kann ich es trotzdem ahnen, wie er sich gerade fühlt. In der kurzen Zeit hatte ich manchmal Stress und Druck, aber das ist natürlich kein Vergleich zur Arbeit von Max Eberl. Im Fußballgeschäft ist die Belastung unendlich viel größer. Und das 365 Tage im Jahr. Das ist ja bekannt. Es geht auch um verdammt viel Geld. Wenn ein Verein keinen Erfolg wie gefordert, steigt der massive Druck nochmal extrem. Da ist es wirklich kein Wunder, wenn jemand mal sagt, dass er nicht mehr kann.

Ich finde sowieso, dass wir uns auf sowas mehr sensibilisieren müssen und uns nicht gegenseitig ausbeuten, vor allem in der Arbeitswelt. Das geht nie lang gut. Außerdem sollten wir auch wieder mehr Respekt voreinander haben. Zum Beispiel, wenn ein Fußballer mal schlecht spielt, wird die Kritik oft gleich scharf und persönlich. Auch in den Medien, obwohl man nach Robert Enkes Tod versprochen hatte, keine zu harte Kritik mehr zu machen. Das hielt aber nur ein paar Monate.

Warum eigentlich? Wieso müssen wir immer gleich so scharf kritisieren? Wir sind doch nur alle Menschen und keine Maschinen. Erschöpfungen, Burn Out und Depressionen sind in der Arbeitswelt leider noch zu oft ein Tabuthema. Ich finde es sehr schlimm. Das sollte sich schnell ändern. Und ja, Männer dürfen schwach sein.

Lorenzo

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