Leider bin ich schon seit fast 14 Tagen mit einer fetten Nagelbettentzündung beschäftigt. Da ich fast alles mit der linken Hand mache und meine rechte Hand wegen meiner rechtsbetonenden Spastik nur als Hilfshand benutzen kann, ist es wirklich ärgerlich. Ich bin total auf meine Eltern angewiesen. Zu Hause kann ich nicht sein. Dafür bräuchte ich eine 24-Stunden-Assistenz. Zumindest 12 Stunden. Ich kann ja quasi nichts mehr alleine. Nicht einmal das Hochziehen der Hose nach dem Klogang.
Da meine Eltern aber schon 80 beziehungsweise älter sind, frage ich mich, wie es in Zukunft weitergehen soll. Eine Assistenz werde ich garantiert nicht bekommen und mein Pflegedienst kommt höchstens zweimal am Tag, wenn überhaupt. Dafür reicht mein Pflegegrad bei Weitem nicht aus.
Dieser Umstand bereitet mir Sorgen beziehungsweise macht mich nachdenklich. Meine Freunde und Verwandte wären zwar für mich da, aber sie wohnen weiter weg und ich möchte sie nicht mit dieser speziellen Hilfe belasten. Was soll ich also dann tun?
Eine Nagelbettentzündung oder etwas Ähnliches kann ja immer wieder auftreten. Zum Arzt zu gehen wäre nicht das Problem, sondern zu Hause. Wenn sich zu meiner Behinderung noch etwas anderes hinzugesellt, bin ich wirklich aufgeschmissen. Noch habe ich zum Glück meine Eltern, die alles für mich erledigen können. Aber das wird nicht ewig so bleiben. Dann muss ich ihnen helfen. Das beschäftigt mich gerade sehr.
Ich war gestern beim Arzt, weil die Entzündung nicht besser geworden ist. Er hat mir ein Antibiotikum verschrieben. Wir hoffen, dass es damit wieder heilt. Wenn nicht, muss sie aufgeschnitten werden, um den Eiter zu entfernen. Übermorgen habe ich einen weiteren Termin beim Arzt. Mal sehen.
Lorenzo
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Lieber Lorenzo,
das tut mir sehr leid.
Das ist eine wirklich sehr knifflige Situation.
Ich weiß jetzt nicht, wieviel Follower du hast, aber eventuell könntest du einen virtuellen Hut aufstellen, dass da einige deiner Mitleser was reinwerfen.
Damit würdest du dir vielleicht für eine kurze Zeit mehr Assistenz leisten können…
???
Wahrscheinlich ist das eine naive Idee?
Ich drücke dir die Daumen.
Herzliche Grüße
Jürgen
Hallo Jürgen,
vielen Dank für deine lieben Worte und Genesungswünsche. 🙏 Darüber freue ich mich sehr!
Die Idee mit dem virtuellen Hut ist zwar toll, aber da ich Grundsicherung beziehe, muss ich alle Einnahmen sofort melden. Somit auch Spenden. Dann bekomme ich entsprechend weniger Grundsicherung und habe gleich viel Geld. Verstehst du?
Lorenzo
Hallo Lorenzo!
Ich hoffe, es geht dir besser? Ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst. Wenn du keine Assistenz hast, solltest du unbedingt einen Antrag stellen. Ich habe derzeit 20 Stunden Assistenz pro Woche und habe bereits einen Antrag auf Erweiterung gestellt.
Alles Gute
Frank
Danke, Frank! 🙏
Ja, der Finger wird wohl besser, aber seit heute Nacht habe ich leider ein anderes gesundheitliches Problem. Das ist nicht schön.
Aha, interessant. Wo hast du denn den Antrag gestellt? Welchen Pflegegrad hast du? Sicher 3, oder?
Lorenzo
Lorenzo!
Ich habe Pflegegrad 4 und den Antrag habe ich beim LWV Hessen gestellt.
Gruß Frank
Hey Frank,
danke für deine Info! 😊 Es ist interessant zu hören, dass du Pflegegrad 4 hast und den Antrag beim LWV Hessen gestellt hast. Ich selbst habe aktuell Pflegegrad 3 und überlege noch, wie ich alles langfristig gut regeln kann.
Es hilft auf jeden Fall, von Erfahrungen wie deinen zu hören, denn das gibt einem ein bisschen Orientierung, wie man am besten vorgehen könnte.
Viele Grüße
Lorenzo
Interessanter Beitrag, von einer Nagelbettentzündung habe ich noch nichts gehört und dass sie so massiv sein kann, dass man Antibiotikum braucht. Ich hoffe, dass es sich durch das Antibiotikum bessert und wünsche dir gute Besserung 🍀 LG Edeline
Hallo Edeline,
danke für deinen Kommentar und die guten Wünsche! 😊
Ja, eine Nagelbettentzündung (Paronychie) kann sich schnell verschlimmern und in manchen Fällen so stark werden, dass ein Antibiotikum nötig ist, insbesondere bei Schwellungen, Eiterbildung oder starken Schmerzen sowie bei einem geschwächten Immunsystem. Ich hoffe sehr, dass die Behandlung helfen wird. In Kombination mit Ruhe, sauberer Wundpflege und gegebenenfalls warmen Sitzbädern lassen sich viele Fälle gut bessern.
Nochmals vielen Dank und liebe Grüße
Lorenzo
Liebe Marina,
vielen Dank für deine lieben Genesungswünsche und dafür, dass du so offen teilst, was dir durch den Kopf geht. Das weiß ich wirklich zu schätzen. ❤️
Du hast vollkommen recht: Solche Situationen führen mir leider sehr deutlich vor Augen, wie verletzlich meine aktuelle Versorgungssituation ist und dass meine Eltern irgendwann nicht mehr da sein werden, um mich zu unterstützen. Das macht mir tatsächlich große Sorgen.
Politisch sieht es aktuell ja leider auch nicht rosig aus, was das Thema Pflegegrad angeht. Da kann ich deine Einschätzung gut verstehen. Mir wäre es sehr wichtig, eine langfristige Lösung zu finden, bevor es kritisch wird.
Im Moment bekomme ich professionelle Unterstützung nur durch meinen Pflegedienst und meine Betreuerin in der Eingliederungshilfe. Aber vielleicht kann ich gemeinsam mit ihnen schon einmal beginnen, einen Plan zu erarbeiten.
Und keine Sorge, du hast absolut keinen „Scheiß“ geschrieben. Es tut gut zu merken, dass du meine Situation ernst nimmst und dir Gedanken machst. Deine eigenen Sorgen im Hinblick auf die Zukunft kann ich ebenfalls gut nachvollziehen, denn das betrifft so viele Menschen.
Danke, dass du mir schreibst und an mich denkst! 💛
Ganz liebe Grüße
Lorenzo
Ach wie ärgerlich! Ich wünsche dir, dass das Antibiotikum hilft. Das würde mir auch für die langfristige Zukunft Sorgen machen und ich hoffe, da ergibt sich noch eine Lösung.
Ganz liebe Grüße
Angela
Hallo Angela,
vielen herzlichen Dank für deine mitfühlenden Worte und guten Wünsche. Das bedeutet mir wirklich sehr viel. 🙏
Ja, es ist wirklich ärgerlich und belastend. Ich hoffe auch sehr, dass das Antibiotikum wirkt und ich eine dauerhaftere Lösung finde, sodass ich in Zukunft auch gut versorgt bin, wenn meine Eltern es nicht mehr übernehmen können.
Ganz liebe Grüße
Lorenzo
Oh je Lorenzo, ich wünsche dir ganz schnelle und gute Besserung!!! Ja das ist bestimmt auch von daher belastend, weil es dir vor Augen führt, dass deine Eltern irgendwann nicht mehr für dich da sein können. Die Sache mit dem Pflegegrad beinhaltet bei der derzeitigen Regierung auch keinen Hoffnungsschimmer. Ich hoffe, dass du eine Lösung findest, bevor der Fall eintritt. Gibt es jemanden professionelles, mit dem du dich jetzt schon besprechen kannst? Ich denke ein guter Plan würde deine Sorgen abschwächen. Ich hoffe ich schreibe hier keinen Scheiß, den ich bin nicht so stark betroffen wie du in deiner Situation. Ich mach mir schon Sorgen, was sein wird, wenn ich in absehbarer Zeit alt sein werde …
Lieber Lorenz,
ich wünsche dir gute Besserung.
Bestimmt hast du das Thema Pflegegrad schon ausreichend recherchiert.
Bei meinem Exmann mit Pflegegrad 3 kommt täglich jemand zur Grundversorgung.
Vielleicht könnte das deine Mutter ein bisschen entlasten.
Ich wünsche dir viel Kraft, lass den Kopf nicht hängen, immerhin haben unsere beiden Hamburger Vereine gestern Abend gewonnen.
Liebe Grüße Maike
Liebe Maike,
vielen Dank für deine lieben Genesungswünsche! 😊
Ja, zum Thema Pflegegrad habe ich mich bereits informiert – es stimmt, dass bei Pflegegrad 3 oft täglich jemand zur Grundversorgung kommt. Das ist ein guter Hinweis, vielleicht könnte das meine Mutter tatsächlich ein Stück entlasten.
Danke auch für den kleinen Motivationsschub. Über den Sieg unserer Hamburger Vereine freue ich mich ebenfalls. 🏆 Über den HSV natürlich noch mehr. 😉
Deine Worte geben mir auf jeden Fall Kraft, den Kopf nicht hängen zu lassen.
Ganz liebe Grüße
Lorenzo
Gute Besserung.
Danke, Julia 🙏 Das ist lieb!
Zunächst erst einmal gute Besserung! Das ist eine ziemlich blöde Lage. Hast du liebe Nachbarn, die dir eventuell Hilfe leisten könnten? Ich kenne mich im deutschen System nicht aus, aber hier in der Schweiz gibt es die Spitex, die Unterstützung anbietet. Sowas hat es sicher auch bei euch?
Liebe Jana,
ganz herzlichen Dank für deine lieben Genesungswünsche – das tut richtig gut! 🙏
Ja, die Lage ist wirklich ungünstig und stellt mich vor große Herausforderungen. Eine nette Nachbarin habe ich tatsächlich, aber sie kann mir leider nur ganz kleine Dinge abnehmen, zum Beispiel die Jacke zumachen. Für mehr möchte ich sie allerdings nicht beanspruchen, da es sonst höchstwahrscheinlich auch Ärger mit der Einrichtungsleitung geben würde.
Was du zur Spitex in der Schweiz sagst, finde ich spannend! In Deutschland gibt es ähnliche Dienste, zum Beispiel den ambulanten Pflegedienst oder Assistenz über die Eingliederungshilfe, den ich auch in Anspruch nehme. Trotzdem stoße ich da momentan an Grenzen, gerade bei längeren oder spontan auftretenden Unterstützungsbedarfen.
Aber solche Ideen geben mir Hoffnung, dass es vielleicht noch andere Möglichkeiten gibt – danke dafür! 🙏
Ganz liebe Grüße
Lorenzo