Also, nun erzähle ich dir weiter, was wir gestern und heute gemacht haben. Gestern Morgen haben wir zunächst Karten online für das Rijksmuseum bestellt. Das muss man seit Corona so machen, aber es klappt problemlos. 🙂 Das Museum lohnt sich! Es zeigt eine Sammlung von zirka 8.000 Exponaten. Hauptsächlich Gemälde und Kunstgegenstände aus dem Goldenen Zeitalter der Niederlande im 17. Jahrhundert. Darunter natürlich das berühmte Bild „Die Nachtwache“ von Rembrandt van Rijn, das mir selbstverständlich auch sehr gefallen hat. Ich habe mich nachher im Museumshop ein Puzzle des fast vier Meter hohen Meisterwerks mit 1.000 Teilen gekauft. Mal sehen, wie ich das Puzzle so hinbekommen werde. Das Bild ist ja ziemlich dunkel. Deshalb wird das Puzzle relativ schwer sein.
Aber die anderen Gemälde sind ebenfalls sehr toll. Sie brauchen sich keinesfalls unter der Nachtwacht zu verstecken. Im Gegenteil – sie sind fast besser. Zum Beispiel das Bild mit dem Trinker, das mit dem großen Schwan oder die mit Schiffen. Das Trinker-Bild wurde von einer Frau gemalt, was damals sehr außergewöhnlich war. Die Maler waren zu dieser Zeit eigentlich nur männlich. Frauen wurden fast nur gemalt. Die Malerin hieß Judith Leyster und hat beim berühmten Maler Frans Hals gelernt. Mir ist aufgefallen, wie der fröhliche Saufer von Leyster ein Gewand trägt, dessen Knöpfe am Bauch wie protzig hingeworfene Geldmünzen aussehen.
Das Schwanenbild gefällt mir auch gut. Es heißt „Der bedrohnte Schwan“ und ist von Jan Asselijn gemalt worden. Es ist eins von seinen bekanntesten Gemälden und wurde oft als ein Symbol der nationalen Wehrhaftigkeit gegenüber der Seemacht England gesehen. Auch eins von den Gemälden mit den Schiffen finde ich besonders schön, weil es so detailgetreu ist. Im Beiboot vorne kann man jeden Matrosen erkennen. Die Bilder kannst du in der Galerie hier unten sehen, neben ein paar anderen schönen Fotos.
Apropos Nachtwache. Der Titel stammt übrigens nicht von Rembrandt oder von der Amsterdamer Gilde der Büchsenschützen. Damals war es unüblich, Gemälde einen besonderen Namen zu geben. “Die Nachtwach“ ist also erst später entstanden. Mit der modernen Kunst, die im Rijksmuseum auch ausgestellt ist, kann ich nichts anfangen. Da sind andere Museen interessanter.
Vorm Besuch im Rijksmuseum waren wir noch beim Designkollektiv “Droog“, das auch ein schönes Restaurant hat. 😀 Unten werden ein Teil der selbst entwickelten und produzierten Möbel, Lampen, Accessoires und Objekte ausgestellt. Es gibt auch einen schönen Innenhof mit Garten. Das siehst du ebenfalls in der Bildergalerie. Auf der Treppe zum Restaurant stehen vorne an den Stufen als Spaß die jeweils verbrauchten Kalorien beim Hinaufsteigen. Im Restaurant-Aquarium steht für die Fische ein kleiner gedeckter Tisch aus dem 3D-Drucker, den du als erstes Bild sehen kannst.
Heute waren wir an der Rozen- und Bloemgracht herumgelaufen und haben schön getrunken bzw. gegessen. Dabei sahen wir ein Fahrrad, das wohl vor kurzem aus der Bloemgeracht gezogen wurde. Es war total mit Schlamm übergezogen. Aber wir sahen auch tolle Transport-Fahrräder. Siehe Galerie. Das Gebiet um die beiden Grachten lohnt sich ebenfalls. 😎
Grüße, Lorenzo
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