Ein Interview mit Johanna Brüggemann

Johanna Brüggemann mit ihrer Hündin Elli
Johanna Brüggemann mit ihrer Hündin Elli (Anklicken = Groß)

Heute möchte ich dir über ein Interview berichten, das ich mit der lieben Bloggerin und Influencerin Johanna Brüggemann geführt habe. Ihr Profil habe ich vor 2 Jahren zufällig auf Instagram entdeckt, als sie eine Korporation mit einem grünen Politiker machte. Seitdem folge ich ihr. Wir schreiben uns auch oft. Sie ist keine typische Influencerin. Von ihrem Privatleben zeigt sie nämlich kaum etwas, außer ihrer Hündin Elli. Ihr Mann kommt nur am Rande vor. Das ist ein Punkt, was ich an Johanna so schätze. Man muss auch als Influencerin eben nicht alles teilen. Manche Influencer*innen übertreiben es hier. 

Indessen zeigt sie auf ihrem Blog und Profil uns wie bzw. wo wir ein gutes Design oder Nachhaltiges für die Wohnung, Kleidung und Kosmetik finden oder Möbel selbst bauen können. Oder einfach Stile mixen. Sie berichtet über ihre Reisen nach Nah und Fern, über Fundstücke von Flohmärkten, über ihren Schrebergarten und vieles mehr. Im Schrebergarten baut sie unter anderem Gemüse an. Außerdem setzt sie sich für eine nachhaltige und klimagerechte Umwelt und gegen Rassismus ein. Das ist auch ein Punkt, der mir an Johanna gefällt.

Sie hat zum Beispiel bei der Stolpersteine-Putzaktion in Kiel mitgemacht, wo die Drei leben, und rief auf, auch mitzumachen. Die Stolpersteine sind die kleinen Gedenktafeln im Pflaster vor den Wohnhäusern der Nationalsozialismus-Opfer. Wir müssen ja diese Steine pflegen, damit sie weiterhin gut sichtbar sind und die Erinnerung wach bleibt. Zwischen 1933 bis 1945 darf nie wieder passieren. Dafür kämpft Johanna auch wie ich. Genauso beim Klimaschutz.

Ansonsten schreibt sie auch noch für die Marketinggemeinschaft der Wohnungsbaugenossenschaften in Schleswig-Holstein auf neue-etage.de. Ihren Blog findet man unter johanna-brueggemann.de und das Instagtram-Profil unter johanna_brueggemann.

Liebe Johanna,

toll, was du so alles machst. Ich hoffe, dass wir in Kontakt bleiben und wir uns irgendwann mal persönlich treffen können. Darüber würde ich mich sehr freuen. Über das Interview freue ich mich natürlich auch. Ein großes Dankeschön dafür!

Und hier ist das Interview:

Wie kamst du auf die Idee, Bloggerin zu werden? Aus Freude und Lust, uns deine Gedanken für gutes Design und Nachhaltigkeit mitzuteilen? Oder einfach so? Bei mir war es ja so, dass eine Freundin (auch Johanna 😉 ) mich in einem Gespräch vor 2 Jahren auf die Idee brachte, einen Blog zu machen, wie ich schon mal geschrieben habe. Sie wusste einfach, dass ich der Welt eine Menge zu erzählen habe. 

Hallo Lorenzo – erstmal Hallo und vielen Dank, dass ich dir hier Rede und Antwort stehen darf. Ich freue mich sehr. Ich habe Instagram zuerst ganz privat genutzt – hier ein süßes Katzenfoto, da ein Urlaubsschnappschuss. Dann habe ich auch mal Fotos aus meiner damaligen Studentenbude gepostet und irgendwie gefiel das Leuten – und für mich war es ein kreatives Ventil zum theorielastigen Studium. Der Blog kam dann irgendwann dazu, als ich das Gefühl hatte, dass ich mehr Platz brauche, um – zum Beispiel – eine DIY-Anleitung zu beschreiben.

Was hast du eigentlich genau studiert? In welchen Bereich arbeitest du jetzt nach deinem Studium?

Ich habe mich nach der Schule für ein Lehramtsstudium entschieden und habe Englisch und Geschichte auf Lehramt studiert. Neben dem Master habe ich mich allerdings selbständig gemacht und arbeite nun – unter anderem Agenturen und Firmen zu, die Inhalte für ihre Websites oder Social Media Kanäle benötigen. Das sind mal Ausflugstipps, mal Bastelanleitungen und manchmal auch Rezepte. Meine kleine Ein-Frau-Agentur heißt »studio ginkgo« und bisher bin ich sehr froh mich für die Selbständigkeit und (vorerst) gegen den Job als Lehrerin entschieden zu haben.

Was macht für dich gutes Design aus? Warum ist dir Nachhaltigkeit so wichtig?

Gutes Design sieht für mich nicht nur gut aus – es begleitet einen auch eine lange Zeit. Übersteht Umzüge, verzeiht es, wenn doch mal etwas drauf auskippt oder drüberschabt. Es ist wiederverkäuflich, sodass es – nachdem es mir eine Zeit lang Freude bereitet hat – noch weitergereicht werden kann. Das mag ich an hochwertigen Möbeln. Die müssen übrigens nicht zwangsläufig teuer sein. Viele Möbelstücke findet man mit etwas Geduld für kleines Geld z.B. in den Kleinanzeigen oder in Sozialkaufhäusern. 

So zu konsumieren ist für mich ein zentraler Aspekt von Nachhaltigkeit. Ressourcen sind nicht unendlich vorhanden, also sollte man sie mit Bedacht nutzen.

Du kämpfst ja auch für den Klimaschutz und gegen Rassismus wie ich. Wieso setzest du dich dafür ein? Gab es einen bestimmten Auslöser?

Ich glaube ich tue mich einfach sehr schwer mit Ungerechtigkeiten, was wahrscheinlich durch Erfahrungen in meinem Leben bedingt sind, die sich natürlich nicht mit Ableismus oder Rassismus vergleichen lassen, aber meinen Blick dafür geschärft haben. 

Siehst du es auch so, dass wir den Klimaschutz schneller machen müssen als die Bundesregierung bisher geplant hat? 

Ja, absolut. Wenn ich mir die Aussagen von Wissenschaftler*innen und anderen Expert*innen anschaue, dann wundere ich mich schon sehr, wie man nicht sofort alles stehen und liegen lassen und umgehend handeln kann. Die Klimakrise lässt nicht mit sich verhandeln, das verstehen leider noch viel zu wenige Menschen. 

Und wie siehst du die Inklusion von Behinderten und Menschen mit Migrationshintergrund? Hier muss noch einiges getan werden oder nicht? Hattest du schon Berührungspunkte mit Behinderten?

Ja, da gibt es definitiv in beiden Bereichen noch sehr viel Luft nach oben. Eine gute Freundin von mir hat eine Behinderung und anhand dessen, was ich über sie mitbekomme, bekomme ich immer wieder vor Augen geführt, dass die Gesellschaft im Umgang mit Menschen mit Behinderungen noch viel zu lernen hat. Das fängt alleine dabei an, dass für viele Menschen eine Behinderung nur dann existiert, wenn sie sichtbar ist – z.B. durch einen Rollstuhl oder einen Blindenstock. Das ist natürlich viel zu kurz gedacht. Viele Behinderungen sieht man optisch kaum oder eben gar nicht. Nur weil man etwas von außen nicht sofort wahrnimmt, heißt es nicht, dass es nicht da ist. Und als externe Person sollte man sich keinesfalls anmaßen aufgrund von externen Eindrücken dazu ein Urteil zu fällen. 

Bezüglich Menschen mit Migrationshintergrund raufe ich mir einfach oft die Haare, wie ignorant ein Teil unserer Bevölkerung sich einfach verhält. Ich bin der Meinung, dass es eine Selbstverständlichkeit sein sollte Menschen, die fliehen mussten, aufzunehmen und in unserer Gesellschaft mit offenen Armen und der Unterstützung, die sie benötigen aufzunehmen.  

Was planst du als nächstes auf deinem Blog bzw. Profil? Du hast sicher schon einiges ins Auge gefasst oder? Darf ich einen kleinen Ausblick haben?

Ich bin da tatsächlich meistens eher spontan unterwegs. Jetzt gerade freue ich mich einfach nur sehr auf meinen Urlaub in zwei Wochen. Das wird sehr schön – was danach kommt? Schauen wir mal! 🙂

Lorenzo

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