Immer noch ein Tabuthema

Über das Thema habe ich zwar unter anderem in 2020, 2021 und 2022 auch schon geschrieben, aber ich finde es immer wieder erwähnenswert. Dieses Thema ist für mich eine Herzenssache:

Also, Liebe und Sexualität ist leider immer noch ein Tabuthema für Behinderte und das ärgert mich! 🙁 Obwohl viele so aufgeschlossen tun, spricht man uns aber noch zu oft das Bedürfnis nach Liebe und Sexualität ab. Wir sind eh zu „dumm“ dafür. Nein, das sind wir nicht! Wir haben auch Sehnsucht nach Liebe und Sexualität wie jeder Mensch. Vielleicht können wir es nicht so mitteilen oder uns darum nicht allein kümmern wie wir unsere Sexualität oder Liebe ausleben können. Da brauchen wir manchmal Hilfe. Na und? Was ist daran so schlimm? Wo ist hier die Gleichberechtigung? 🙄

Symbolbild: Liebe
Symbolbild: Liebe

Ich frage mich außerdem oft, warum ich oft nur der Kumpeltyp bin oder was an mir und meiner Behinderung in einer Beziehung so unvorstellbar ist. Natürlich brauche ich bei ein paar Dingen Hilfe, aber eben nicht nur. Und ich kann manchmal auch helfen. Ich bin ja nicht nur behindert, sondern auch ein Mann, der relativ stark und geistig völlig fit ist. Manche raten mir, such dir doch eine Frau, die auch behindert ist. Vielleicht versteht sie dich dann besser. Naja, wenn alles so leicht wäre. Es kommt doch auf den Menschen an und nicht, ob die Partnerin auch eine Einschränkung hat. Wenn es passt, ist es schön, aber eine Behinderung darf doch kein Auswahlkriterium sein, nur weil man dann hofft, dass man sich in einer Partnerschaft besser versteht oder man mit der Einschränkung besser umgehen kann. Die Person sollte im Vordergrund stehen und nicht die Behinderung. Das finde ich auf jeden Fall!

Wie siehst du das Thema? Hast du Fragen an mich? Schreibe mir dann einen Kommentar hier unten.

Lorenzo

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4 Kommentare

  1. Hallo Lorenzo, das ist wirklich verflixt. Man weiß da gar nicht, was man dazu sagen soll. Vermutlich würde irgendwie Bedauern passen oder so etwas. Aber wenn ich eins gelernt habe von – sagen wir mal – besonderen Menschen, dann, dass genau das nicht das Richtige ist.

    Vermutlich kann man dir nur die Daumen drücken. Du verfolgst ja meinen Blog. Daher weißt du ja, wie wichtig mir meine Frau ist. Ich behaupte, dass das jedem zusteht. Besonderheiten hin oder her.

    Lass den Kopf nicht hängen. Und vor allem hör nicht auf Leute, die deine Situation nicht beurteilen können. Damit meine ich nicht Familie und enge Freunde. Aber das ist dir ja klar.

    1. Lieber Henning, das ist ja ein toller Kommentar! Vielen Dank für ihn. 🙂

      Ja, du nennst den Punkt genau. Uns, Behinderte, für die Situation zu bedauern, ist wirklich nicht das Richtige, weil ihr „Nichtbehinderte“ diese Situation nicht so habt. Aber über dein Daumendrücken und Aufbauen freue ich mich echt sehr.

      Und ja, ich verfolge deinen Blog und weiß von daher, was dir wichtig ist. Das finde ich auch schön. Auch wie du über Themen nachdenkst bzw. schreibst, gefällt mir.

      Grüße, Lorenzo

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