Wenn es einem nicht so gut geht…

Lorenzo

Wenn es einem nicht so gut geht, wie mir seit heute Nacht (etwas erkältet), macht man sich schon seine Gedanken über die Dinge der Welt, die gerade aktuell sind oder in der Gesellschaft falsch laufen. Auf jeden Fall mache ich es. Machst du es auch?

Die Anticorona-Demos sind absolut schrecklich. Erst Recht, wenn sie in Gewalt ausarten. Dann haben sie wirklich nichts mit Protest zu tun. Aber einen richtigen Protest wollen sie ja auch nicht, sondern nur Stunk machen. 🙄 Über eine Impfpflicht oder ob alle Vorsichtsmaßnahmen so richtig sind kann man sich streiten. Wir können gerne verschiedene Meinungen haben, aber bitte so nicht.

Der Rechtsruck in der Gesellschaft ist genauso schlimm. Haben wir aus der Vergangenheit wirklich nichts gelernt? Anscheinend ist es so! 😡 Wir müssen deshalb höllisch aufpassen, dass wir nicht noch mehr nach rechts rutschen. Das meine ich ernst. Denn es gibt leider Tendenzen, die mir überhaupt nicht gefallen.

Die gefährlichen Tendenzen in der Triage bei Behinderten und alten Menschen sind vom Verfassungsgericht erstmal gestoppt worden. Und das finde ich gut. Jetzt brauche ich keine Angst mehr zu haben, im Fall einer Triage aufgrund meiner Behinderung nicht mehr behandelt zu werden.

Aber es gibt genug Sachen, bei den wir Behinderte immer noch benachteiligt werden. Der Inklusionsgedanke ist gut und schön, aber er ist längst noch nicht überall in den Köpfen drin. Viele von uns sind arbeitslos wie ich oder arbeiten für einen Hungerlohn in den Behindertenwerkstätten. Und dann wird uns auch noch jedes Bedürfnis nach Liebe, körperlicher Nähe und Sexualität abgesprochen. Wir sind doch eh dafür zu dumm und asexuell, denken nicht wenige immer noch. Aber das sind wir eben nicht! Ein paar von uns brauchen hier Hilfe, auch finanzielle. Na und? Was ist daran so schlimm, wenn man uns ab und zu mal käufliche Liebe anbieten würde oder uns mehr Geld gibt? Dann würde es nachweislich auch weniger Aggressionen in den Behindertenheimen geben.

Auch bei andere Dingen ist die Inklusion noch ein Fremdwort – leider. Zum Beispiel auf dem ersten Arbeitsmarkt haben nur wenige Behinderte Glück. Viele Firmen bezahlen lieber die Strafabgabe, wenn sie uns nicht einstellen, oder sagen, dass wir in ihre Organisationsabläufe nicht passen. 🙁 Ich könnte noch weitere Beispiele nennen, wo die Bereitschaft zur Inklusion noch hakt, aber das wird jetzt zuviel. Du kannst mich jedoch gerne fragen. Keine Angst, ich beiße nicht. 😉

Lorenzo

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