Die Geschichte des Emmett Till

Es gibt nicht nur die traurige Geschichte des George Floyd, sondern immer wieder Rassismus und Gewalt gegen Schwarze bzw. Farbige, wie das Beispiel Jacob Blake zeigt. Er wurde ja von zwei Polizeibeamten im US-Bundesstaat Wisconsin siebenmal in den Rücken geschossen, nachdem er auf ihre Befehle nicht reagiert hatte.

Heute vor 65 Jahren ereignete sich die skandalöse Geschichte des 14-jährigen Emmett Till. Der Junge war bei seinem Onkel im US-Bundesstaat Mississippi zu Besuch. An einem Tag ging er mit seinen Cousins in einen Lebensmittelladen einkaufen. Beim Verlassen soll er der Frau vom Ladenbesitzer „Bye Babe“ gesagt und gepfiffen haben. Als der Besitzer deswegen seine Waffe holen wollte, liefen die Jungs panisch weg.

Tage später kamen der Ladenbesitzer und sein Halbbruder zum Haus des Onkels und forderten die Herausgabe von Till. Als der Onkel und seine Frau es aber nicht machen wollten und stattdessen Geld als „Wiedergutmachung“ anboten, wurden sie niedergeschlagen. Und der Junge wurde aus dem Haus geholt und entführt bzw. ermordet. Am 31.08. wurde die Leiche am Flussufer entdeckt. Nach der Ermordung haben die Täter nämlich versucht, den Jungen mit einem 30 kg schweren Ventilator einer Baumwollmaschine im Fluss zu versenken.

Im aberwitzigen Gerichtsprozess wurden der Ladenbesitzer und sein Halbbruder freigesprochen. Die zwölfköpfige Jury bestand nur aus weißen Männern. Die Zeugen wurden bedroht. Die Zuschauer haben geplaudert, gelacht und Picknicks veranstaltet. Die Angeklagten saßen bei ihren Familien. Die Verteidigung behauptete dreist, dass der Tote noch lebt, obwohl der Onkel ihn aufgrund eines Ringes eindeutig identifiziert hatte. Die Verteidigung hielt dagegen, dass der Onkel den Ring einer fremden Leiche übergestreift habe.

Der Landbesitzer und sein Halbbruder haben die Tat in einem späteren Interview zugegeben. Für das Interview haben sie 4000 Dollar bekommen. Der Freispruch löste Proteste in den US-Südstaaten aus. Aber das ist auch kein Wunder. Solcher Rassismus und solche Gewalt sind absolut widerlich bzw. mit Worten nicht zu beschreiben! Wir in Deutschland sind leider auch nicht besser. Wir müssen dagegen weiter kämpfen!

Lorenzo

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