Heute erzähle ich dir wieder mal über dies und das, was mich zurzeit beschäftigt. Meine ersten drei Dies-und-Das-Blogbeiträge sind ja schon eine Weile her. Deshalb wird es wieder Zeit für die Rubrik hier auf meinem Blog. 🙂 Also:
Radio Hamburg Top 834
Morgen startet die Radio Hamburg-Hörerhitparade beziehungsweise die Top 800, genauer gesagt Top 834, bei der die Hörer für ihre Lieblingslieder bis Ende März abstimmen konnten. Ich stimmte ebenfalls ab, auch wenn ich immer noch mit Radio Hamburg wegen der unterirdischen Casting-Aktion für die Morgensendung auf Kriegsfuß stehe. Deshalb hörte ich den Sender ein paar Monate nicht mehr. Inzwischen höre ich Radio Hamburg öfters wieder und das tue ich natürlich auch ab morgen. Aber nicht so intensiv wie früher, obwohl die Top 800 wirklich toll ist.
Denn Radio Hamburg spielt dann wirklich alles von Schlager über Heavy Metal bis Rap, was sie sonst nicht spielen. Und die Moderatoren machen immer wieder verrückte Aktionen in den 3 Tagen. Darauf hoffe ich zumindest. Bei der Top 833 war es leider nicht ganz so. Das große Finale, bei dem die letzten 20 Lieder auch auf einer Bühne vor 20.000 Menschen in der Mönckebergstraße eigentlich gespielt werden, findet merkwürdigerweise dieses Jahr auf einem Alsterschiff am Jungfernstieg in der Hamburger Innenstadt statt. Und dort werden nur die Top 20-Paten (mit Begleitung) und die Moderatoren sein. Die Patenschaften konnte man gewinnen. Das mit dem Finale hat sicherlich finanzielle Gründe. Aber das heißt hoffentlich nicht, dass die Top 834 langweilig werden. Das Moderations-Team wird uns bestimmt auch so super unterhalten.
Die Top 800 entstanden 1989. Die damaligen Volontäre Marzel Becker (lange auch Programmdirektor und Geschäftsführer vom Sender) und Stefan Heller wollten nämlich ein besonderes Geschenk für den Hamburger Hafen zu seinem 800. Geburtstag machen. So kamen sie auf die Idee, eine Hörerhitparade mit 800 Liedern zu machen. Seitdem kommt jedes Jahr ein Lied dazu. In den ersten Jahren haben Becker und Heller die Osterhitparade zusammen ohne Schlaf durchmoderiert. Seit 1993 gibt es auch mal andere und größere Moderations-Teams.
Radio Hamburg ist übrigens in und um Hamburg auf UKW (103,6 MHz) und DAB+ (10D) sowie weltweit per Livestream zu empfangen.
Mario Vušković
Jetzt möchte ich dir meine Gedanken zum Doping-Fall vom HSV-Spieler Mario Vušković erzählen. Zwar ist es natürlich ein heißes Eisen und auch ich bin selbstverständlich ganz klar gegen Doping, aber bei diesem Fall gab es eben auch merkwürdige Auffälligkeiten beim Prozess, der Vušković jetzt schuldig gesprochen hat. Erstens ist die EPO-Testmethode ziemlich alt und fehleranfällig. Das sagen einige Dopingexperten. Außerdem gibt es ein neues Testverfahren. Und da frage ich mich, warum die Nationale Anti-Doping Agentur Deutschland (Nada) dieses neue Verfahren nicht angewendet hat. Zweitens, wieso wurde ein dritter Test vom Gericht nicht erlaubt? Hatte da jemand etwa Angst, dass vielleicht rauskommt, dass das Labor Fehler bei der A- und B-Probe gemacht hat. Drittens ist schon komisch, dass der beauftragte Gutachter der Nada relativ nahe zu stehen scheint. Warum hat das Gericht keinen externen Gutachter zugelassen? Viertens, warum hatte das Gericht Vušković eine Jahressperre angeboten, wenn er sein Doping zugibt? Entweder ist man schuldig oder eben nicht. Ich weiß auch, dass die Gerichte die Umstände natürlich miteinbeziehen und dementsprechend die Strafen ansetzen, aber bei diesem Fall scheint mir es schon sehr willkürlich zu sein. Normalerweise wird man bei Doping vier Jahre gesperrt. Jetzt sind es zwei Jahre. Ich frage mich hier warum. Aber wenn Vušković sich wirklich gedopt hat, gehört er selbstverständlich gesperrt. Keine Frage. Jedoch sind ein paar Sachen bei diesem Fall eben schon sehr merkwürdig beziehungsweise willkürlich. Und die wollte ich hier mal aufschreiben.
Wie inklusiv und barrierefrei leben wir eigentlich?
So heißt ein Beitrag von @benni_bauerdick auf Instagram, der damit auf seiner neuen Podcast-Folge mit Raul Krauthausen hinweisen wollte. Dazu habe ich einen Kommentar geschrieben: Diese Frage stellt sich eigentlich nicht. Vielmehr stellt die Frage sich, ob wir überhaupt schon inklusiv und barrierefrei leben. In vielen Bereichen ist es wirklich noch unterirdisch.
Und das ist die traurige Wahrheit. Raul hat mir auch Recht gegeben. Denn richtige Inklusion, Barrierefreiheit und ein echtes selbstbestimmtes Leben scheitern eben oft am Geld. Wahrscheinlich kommt der Tag nie, wo ich ohne große finanzielle Mittel vollends selbstbestimmt leben kann. Das frustriert mich oft. Mir ging dabei gar nicht um materielle Dinge. Darauf kann ich gut verzichten. Aber körperliche Nähe, Liebe und Sex brauche ich zum Beispiel öfter als ich mir leisten kann. Denn sowas gehört für mich auch zur Selbstbestimmung. Natürlich weiß ich auch, dass viele Nichtbehinderte auch ihre Geldprobleme haben, aber wir Behinderte verdienen oft weniger oder bekommen nur Taschengeld. Und dementsprechend lange müssen wir sparen, um uns mal ein bisschen körperliche Nähe leisten zu können. Jetzt kann ich die Frage schon hören, was mit einer Partnerschaft ist. Wenn das alles so einfach wäre, hätte ich schon lange eine Partnerin oder wäre verheiratet. Behinderung und Partnerschaft ist ja ein weiteres frustrierendes Thema für uns. Man sieht oft nur unsere Behinderung und nicht den Menschen dahinter.
Im Job ist es leider meistens auch nicht anderes. Wir sind je nach Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt quasi chancenlos. Nur mit viel Glück oder Vitamin B bekommen wir einen Job. Wenn das alles sich nicht ändert und die Barrieren in den Köpfen nicht verschwinden, würde ich die Frage eben solange anders stellen. Denn wir brauchen in den Köpfen auch Barrierefreiheit für die eigentliche Inklusion und Barrierefreiheit. Und das ist echt frustrierend. Diesen Frust kann ich am besten mit Musik loswerden, in dem ich aggressiv mitspiele und mitsinge. Das habe ich dir im Dezember 2020 auch schon mal erzählt. Ich würde meinen Frust wirklich gerne einmal laut raus schreien können. Verfluchte Welt, ihr alle könnt mich mal…
Hier ein Lied, wo ich mich gut abreagieren kann:
Grüße, Lorenzo
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